DETRIMENT - Surreal
Mehr über Detriment
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.11.2003
- Black
- Without Reason
- Thanks For Nothing
- Surreal
- Head
- World Comes Down
- Sinister Rush
- Spear Of Destiny
Es überrascht mich immer wieder, welche Perlen der metallische Untergrund in sich birgt. Die New Yorker Düster-Metaller DETRIMENT legen hier eine Scheibe vor, die ganz in der Tradition von klassischem US Metal wie OMEN oder alten SAVATAGE steht. Die Musik ist irgendwie absolut nicht "up to date" und totaler Underground, gefällt mir aber gerade deshalb ausgesprochen gut. Sänger Rob Malvagno röhrt wie eine Mischung aus James Hetfield (METALLICA), Eric A.K. (Ex-FLOTSAM & JETSAM) und einem Hauch DIO.
Überhaupt liegt ein Schatten ganz alter BLACK SABBATH auf dem Material, das verdammt heavy runtergezockt wird. Die Gitarristen Dennis Gaudio und Brett Stephanie schütteln sich ein ums andere Mal Riffs aus dem Ärmel, die vor 15 Jahren wahrscheinlich einem Chris Oliva entsprungen wären. Das Schlagzeugspiel von John D´Esposito ist einfach, aber effizient und klatscht fett und furztrocken aus den Speakern. Zu guter Letzt pumpt Tieftöner Kevin Cassidy das allerletzte Soundloch zu. Die Produktion ist dabei ein wenig zu dumpf geraten und die Klampfen klingen etwas blechern. Das Ganze passt aber eigentlich gut ins Gesamtbild. Also Schwamm drüber...
Mit 'Black', dem Opener des Albums, gelingt den New Yorkern gleich der große Wurf. Schweineheavy, tiefdunkel und höllisch groovend, zieht die Nummer drei Daumen über dem Fegefeuer einsam ihre Kreise. Mir fällt im Moment keine andere Band ein, die eine solche Mucke macht. Und das auch noch verdammt intensiv, so dass mein Zeigefinger erst einmal wiederholt die Repeattaste traktierte. Nach der fünften Wiederholung kam ich dann endlich weiter zu 'Without Reason', das einen leichten Touch von alten FLOTSAM & JETSAM hat und sehr ordentlich nach vorne rockt. Mit dem Opener 'Black' kann 'Without Reason' jedoch nicht mithalten. Bei 'Thanks For Nothing' hört man deutlich heraus, dass DETRIMENT auch schon mal was von Doomstern wie CANDLEMASS und Konsorten gehört haben. Das Lied wird von einem Lavariff dominiert, bis die ganze Chose zum Mittelteil hin heftig zu brodeln anfängt. Gaudio brüllt sich bei der bitterbösen Interlude die Seele aus dem Leib und präsentiert sich der Metalschar äußerst wandlungsfähig. Definitiv ein weiteres Highlight.
Der Titelsong ist, wie der Name 'Surreal' schon andeutet, zu Beginn sehr strange. Nach zwei Minuten nimmt der Song aber Fahrt auf und rockt sich in bester DIO-Manier durch die Hörgänge. Immer wieder sind die Songstrukturen durchsetzt mit Doom-Riffs allererster Güte, die die Musik DETRIMENTs über den Einheitsbrei der amerikanischen Underground-Veröffentlichungen herausheben.
Besonders heftig kommen diese Einflüsse beim folgenden 'Head' zum Tragen, das prima auf "Ancient Dreams" von CANDLEMASS gepasst hätte. Zäh, heavy und sehr interessant.
'World Comes Down' ist ein slower Stampfer, der reichlich mystisch daherkommt. Der Song ist sehr atmosphärisch und anfangs etwas sperrig, hat aber eine immense Langzeitwirkung und animierte mein "Repeattasten-Syndrom" aufs Neue.
'Sinister Rush' ist ziemlich abwechslungsreich und breaklastig ausgefallen und wieder dominieren die Langsamkeit und die Schwere der Riffs.
Beim abschließenden 'Spear Of Destiny' wird nochmal die Keule ausgepackt und die Metal-Kuh ordentlich gemolken. Der Song rockt fett und lässt ein ums andere Mal Erinnerungen an SAVATAGE zu "Sirens"-Zeiten wach werden.
Alles in allem ist DETRIMENTs "Surreal" eine runde Sache geworden. Gebt diesen Jungs ordentlich Geld für eine noch ordentlichere Produktion und dieses sowieso geile Material wird einiges an Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im Moment ist es noch absoluter Underground, aber vielleicht ist das auch gut so?
Zu beziehen ist "Surreal" für $ 5,00 (plus P+V) unter: detrimentmail1@aol.com.
Anspieltipps: Black, Thanks For Nothing, Head, World Comes Down
- Redakteur:
- Alex Straka