DEUS DIABOLUS - Warrior Of The Setting Sun
Mehr über Deus Diabolus
- Genre:
- Melodic Death Metal / Black Metal
- Label:
- Nocturnal Empire
- Eine düstere Legende
- In The Lap Of The Earth
- The Carrier Of The Sword
- Dreams Of Alteration
- Downwards
- Into The City Of The Tenthousand Paths
- The House Of Dor Sefrith
- Makkon Part I. - The Phantom Of Night
- The Beginning Of The End
- Dem eisigen Wind entgegen
Diese anhaltinische Truppe mit dem Bandnamen in Form der Wort gewordenen Theodizee bezeichnet sich selbst als Melodic Metal, und wer sonst nichts anderes hört und ihr das glaubt, der wird mächtig erschrecken, wenn er Frontmann Dio [sic!] zum ersten Mal Kreischen und Brüllen hört. Aber ansonsten stimmt's schon: Was die sechs Jungs und das Mädel aus der Naumburger Gegend so zelebrieren, ist schon ziemlich melodisch. Zum einen hat die Band mit Sandy Wolf und Christian Kallin zwei Keyboarder an Bord, zum anderen sind auch die Gitarrenleads sehr melodiebetont (man höre 'The House Of Dor-Sefrith'), auch wenn durchaus mal Raserei angesagt ist. Kurz auf den Punkt gebracht, könnte man von melodischem Extrem-Metal sprechen, der seine Stilelemente aus dem episch-bombastischen Black Metal und dem Melodic Death hat. Das Ganze wird dann mit massig Schlachtensamples, Windrauschen und Erzählerparts ergänzt, so dass wir alle Bestandteile eines Konzeptalbums vorfinden.
Und siehe da, "The Warrior Of The Setting Sun" hat auch ein Konzept, das uns das lange Erzählerintro 'Eine düstre Legende' sogleich offenbart: Dio hat seine Story nämlich auf Eric van Lustbaders Fantasy-Roman "Ronin" aufgebaut, und so beschäftigt man sich über zehn Stücke mit dem finstren Herrn Dolman und seinen Vorboten, den Makkon. Das Konzept ist für Lustbader-Anhänger sicher spannend und inhaltlich schön umgesetzt, wobei man schon sagen muss, dass die englischen Lyrics etwas unbeholfen wirken. Da kann der Texter in den muttersprachlichen deutschen Passagen mehr punkten. Doch sei's drum, wollen wir nicht kleinlich sein und widmen wir uns wieder der Musik:
Die Riffs sind eingängig, die Melodien gefällig, die Strukturen mal hymnisch, mal walzend, mal auch rasend, wobei Letzteres der Band meiner Meinung nach nicht ganz so gut zu Gesicht steht. Der wuchtigere Sound der getragenen Passagen passt etwas besser. Beides steht aber beispielsweise bei 'In The Lap Of The Earth' passend nebeneinander. Die Keyboards sind bisweilen etwas zu dick aufgetragen und haben einen leichten Gothic-Kitschfaktor wie wir ihn von CREMATORY kennen ('Downwards'), doch Genrefans wird das kaum stören. Bei Stücken wie 'The Carrier Of The Sword' kommt's auch gar nicht mal schlecht rüber. So bleibt im Endeffekt ein gutes Debütalbum mit noch spürbaren, aber nicht wirklich störenden Schwächen, über welche Anhänger dieser Spielart wohl hinweg sehen können. Gerade weil die Scheibe in Songs mit Erzählerparts und geflüsterten Passagen auch etliche Glanzpunkte hat, etwa beim dramatischen und 'Dreams Of Alteration'.
Anspieltipps: Dreams Of Alteration, In The Lap Of The Earth, The House Of Dor-Sefrith
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle