DEUS EX MACHINA (SG) - III
Mehr über Deus Ex Machina (SG)
- Genre:
- Thrash / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.08.2022
- Ignition
- Halt
- As Is
- Intermission
- Eyes Wide Shut
- The Sands Of Time
- Visions Blind
- A Life Less Lived
Großartige Gitarrenarbeit, schwacher Gesang.<br />
Wenn eine Band als Referenzen für ihre Musik NEVERMORE, CONTROL DENIED und IRON MAIDEN angibt, werde ich sofort hellhörig, immerhin gehören alle drei genannten Bands zu meinen absoluten Lieblingen. Wenn selbige Truppe dann auch noch aus Singapur kommt, steigert das mein Interesse nur noch, denn ich finde es immer unheimlich spannend, neue Musiker zu entdecken, die nicht aus den typischen Metal-Herkunftsländern in Europa oder Amerika kommen. Doch der erste Durchlauf des neuen DEUS EX MACHINA-Langdrehers "III", der nach einigen Drehungen des Besetzungskarussels die erste Veröffentlichung nach siebenjähriger Pause darstellt, ist doch ein wenig ernüchternd.
Von der melodischen Brillanz der Eisernen Jungfrauen oder der Riff-Magie eines Chuck Schuldiner ist auf "III" nämlich wenig zu hören. Ja, mit den 7-Saitern und tiefer gestimmten Riffs sind ein paar Parallelen zum grundlegenden NEVERMORE-Sound zu hören, doch die außerirdische Gitarrenarbeit eines Jeff Loomis ist Lichtjahre entfernt und auch die rauen Shouts von Fronter Vivek Govind lassen nicht im Ansatz an das Gefühl für feine Hooklines eines Warrel Dane denken. Nein, viel eher erinnert mich der Opener 'Ignition' an eine in den Todesstahl übertragene Version von KREATOR mit ein paar Heavy-Metal-Versatzstücken. Wirklich mitreißend ist das Ganze leider nicht, doch immerhin die Gitarrenarbeit von Prashant Ryan Joseph und Herman Razr Ali will ich uneingeschränkt loben. Ja, sie reichen beide nicht an Schuldiner oder Loomis heran (wer kann das schon), doch egal, ob es um mächtige Riffs oder feine Soli geht, die beiden Gitarristen sind für mich immer ganz klar der größte Lichtblick dieser Platte.
Angeführt von den beiden Siebensaitern gibt es auf "III" dann durchaus ein paar Momente, die aufhorchen lassen. 'Eyes Wide Shut' etwa ist ein episch angehauchter Stampfer, während 'The Sands Of Time' das Gaspedal ordentlich durchtritt und die Nackenmuskulatur strapaziert. Gleichzeitig demonstriert der letztgenannte Song aber auch die, in meinen Ohren, größte Schwachstelle der Band, denn Viveks Shouts sind mir einfach zu eintönig und wenn er sich einmal am Klargesang versucht, klingt das Ganze nicht wirklich überzeugend und teilweise sogar erschreckend schief. Ich würde wirklich viel darum geben, die solide Gitarrenarbeit der Platte in Kombination mit einem Sänger wie Mr. Dane oder Tim Aymar (CONTROL DENIED) zu hören, denn mit einem melodischen Gesangsgegengewicht könnte ein Großteil des Materials sicher noch einmal deutlich aufgewertet werden.
In seiner aktuellen Form ist "III" allerdings momentan nur ein solider Genre-Brocken irgendwo zwischen Thrash und Death Metal, dessen Songs leider kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Schade, denn vom handwerklichen Potential her wäre für den Fünfer deutlich mehr drin.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs