DEUS.EXE - Collapse
Mehr über Deus.exe
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Entropy
- Unravelling Reality
- C10N3
- Bathed In Dark Matter
- Ecophagy
- Reduced To Planck Length
- Omniversal
- Pathogen
- Soliptic Detachment
- h+13 - Deltion)
- The Broken
- Ultraviolent Light
- At The Edges Of Consciousness
Die etwas konfuse Beschreibung des Djent-Genres!
Der Begriff hängt den meisten Kuttenträgern schon doppelt und dreifach zum Hals heraus, doch die Djent-Szene ist derzeit wohl einige der lebendigsten in der großen Welt des Heavy Metals. DEUS.EXE gehören zwar nicht zu den offiziellen Mitbegrüdern, müssen sich aber auch nicht sagen lassen, auf einen Schnellzug gen geplanter Erfolg aufgesprungen zu sein, da man schon längere Zeit aktiv mitmischt. Die Kölner liefern mit "Collapse" allerdings auch keines dieser Werke ab, welches auf Anhieb für Euphoriestürme sorgt. Dabei ist die Scheibe nicht mal sonderlich sperrig oder abweisend, sondern viel eher ein viel zu bunter Kuddelmuddel progressiver Arrangements und brachialer Riffs, die ab und zu noch mit sphärischen Elementen gekreuzt werden, aber inhaltlich keinen brauchbaren Konsens finden. Es geschehen zwar ständig richtig interessante Dinge auf "Collapse", doch gemäß dem Albumtitel steht die Band musikalisch so manches Mal vor einem eben solchen Kollaps - schlicht und einfach weil die zahlreichen Stimmungswechsel irgendwann jeglichen Fluss entbehren.
Dabei sind die ruppigen Ansätzen mit der Kontrastwirkung der sphärisch überrannten Modern-Thrash-Elemente absolut nicht von schlechten Eltern; 'Unravelling Reality' und 'C10N3' tragen sogar noch einen Schlag der älteren Schule in sich, bevor verproggte Nummern wie 'Bathed In Dark Matter' und das experimentelle 'Ecophagy' langsam aber sicher das Zepter übernehmen und den Charakter der Platte grundlegend ändern. Paradox insgesamt: DEUS.EXE sind vor allem dann bärenstark, wenn man zielgerichtet und sehr straight ans Werk geht und die brutalen Einflüsse gänzlich geltend macht. Dies geschieht erst wieder mit reichlich Verspätung im doomigen 'H+ 13 - Deletion)' und im schnellen 'Ultraviolent Light', denen kurz vor Toreschluss noch einmal einfällt, wie man deftige Sounds geschickt einsetzt, ohne zwingend mit dem stumpfen Knüppel zu kommen. Das andere Extrem, nämlich die brachialen Sounds in progressive Schemata zu verpacken, die nachher kaum mehr entschlüsselt werden können, vollführt die Band auf "Collapse" ebenfalls zu genüge, aber nur selten auch befriedigend.
Alle Qualitäten will man den Rheinländern aber deswegen nicht absprechen, denn wie bereits gesagt: Die Ansätze sind oftmals viel versprechend. Aber bei der Verarbeitung aller Elemente bzw. der Vollendung verschachtelter, sphärischer Brutalo-Sounds besteht heuer noch Nachholbedarf. Reinhören empfiehlt sich, eine Investition sei dennoch sehr gut überdacht.
Anspieltipps: Reduced To Planck Length, Ultraviolent Light
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes