DEVA, SARAH JEZEBEL - The Corruption Of Mercy
Mehr über Deva, Sarah Jezebel
- Genre:
- Symphonic / Gothic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 20.06.2011
- No Paragon Of Virtue
- The World Won't Hold Your Hand
- A Matter Of Convenience
- Silence Please
- Zombie
- Pretty With Effects
- What Lays Before You
- Sirens
- The Eyes That Lie
- The Corruption Of Mercy
Mit diesem Album wird die gute Jezebel sicher so einige verführen können...
SARAH JEZEBEL DEVA bringt ihr zweites Soloalbum unters Volk. Für diejenigen von euch, denen dieser Name bisher noch nichts sagt, sei erwähnt, dass die talentierte Sängerin bisher unter anderem als Backgroundstimme für CRADLE OF FILTH und THERION in Erscheinung trat. Nachdem 2010 ihr Debutalbum als Solokünstlerin erschien, folgt nun also "The Corruption Of Mercy" auf dem Fuße. Und da ich bisher selber zu denjenigen gehörte, die diese Dame nocht nicht kannten, war ich sehr gespannt, in welche Richtung das Album wohl gehen würde.
Und genau für eine solche Kategorisierung stellt der Opener 'No Paragon Of Virtue' einen Trugschluss dar: Heftige Blastbeats und bedrohliche Orchesteruntermalung eröffnen den Song und lassen einen anfangs ein wesentlich härteres Album erwarten, als man letztlich tatsächlich präsentiert bekommt. Denn schließlich setzt Sarahs Stimme ein und man horcht unweigerlich auf: Hier wird wider Erwaten nicht geshoutet oder gegrowlt, nein, hier wird glasklar und mit dramatischem Timbre gesungen. Und schnell wird klar, was das Album wirklich ist: Eine gelungene Kombination aus gesunder Härte und sehr eingängigen Melodien, die sich schnell im Ohr des Hörers festsetzen und dort auch bis auf weiteres verweilen. Auf musikalischer Ebene wird dabei mit kraftvollen Metalriffs gearbeitet, welche mit Orchester- und Keyboarduntermalungen melodisch aufgewertet und schließlich von einem fulminanten Drumming begleitet werden. Und hoch über allem anderen thront Sarahs Stimme, die stets alles unter Kontrolle behält und einen sehr soliden Eindruck macht.
Nach dem gelungenen 'The World Won't Hold Your Hand', dem aber irgendetwas fehlt, um mir wirklich langfristig im Kopf zu bleiben, folgt mit 'A Matter Of Convenience' das erste echte Highlight der Platte: Hier gelingt der eben erwähnte Spagat zwischen Härte und Melodie fast perfekt und sorgt so für echte Ohrwurmqualitäten. Dieser Song funktioniert beim Autofahren genauso wie auf Kopfhörern in der Bahn oder vorm PC zuhause. Eine starke Nummer also, die erstmalig die volle Qualität des Albums zum Vorschein bringt. Und das Album hat tatsächlich an Fahrt aufgenommen: Auch 'Silence Please' gefällt mir sehr gut, bevor mit dem THE CRANBERRIES-Cover 'Zombie' sogar eine echte Überraschung gelingt, denn der Song wird hier erfolgreich als Metalversion vorgetragen, die aber in sich stimmig ist und aufgeschlossene Fans des Originals nicht beschämen wird.
Das Pianogetragene 'Pretty With Effects' sorgt im Anschluss für die nötige Abwechslung und gewährt dem Hörer Zeit zum Durchatmen, bevor nach einem etwas lang geratenen Intro mit 'Sirens' das Schlusstrio eingeläutet wird. Und hier zeigt sich, dass SARAH JEZEBEL DEVA über ausreichende Fähigkeiten verfügt, um ihre Hörer über eine komplette Albumdistanz gut unterhalten zu können: Die Songs beinhalten tolle Arrangements und beweisen ein sicheres Gespür für Melodien. Abwechslung ist, trotz einem an sich dauerhaft beibehaltenen Grundstil, ausreichend vorhanden und auch textlich gelingt das Vorhaben. Mit 'The Eyes That Lie' folgt gegen Ende nochmal einer der stärksten Songs, bevor das Album mit dem Titeltrack gebührend und progressiv angehaucht zu Ende geht.
Demnach bleibt mir also nichts anderes übrig, als "Chapeau, Fräulein Deva!" zu rufen. Ihr ist mit "The Corruption Of Mercy" ein starkes Album gelungen, das, so liest man unisono im Internet, ihr Debütalbum locker in die Tasche steckt und auch mich, der ich eigentlich kein großer Anhänger der Gothicmetalszene bin, überzeugen kann. Definitiv ein empfehlenswertes Werk, eben auch für Quereinsteiger und andere Musikliebhaber, die diese Spielart des Metals bisher vielleicht eher stiefmütterlich behandelt haben.
Anspieltipps: A Matter Of Convenience, Silence Please, Zombie, The Eyes That Lie
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- René Partucci