DEVIAN - God To The Illfated
Mehr über Devian
- Genre:
- Death / /Black / Thrash Metal
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 12.12.2008
- Mask Of Virtue
- Assailant
- The Unspoken
- Saintbleeder
- God To The Illfated
- Summerdeath
- South Of Halo
- Awaiting Doom
- When The Vultures Have Left
- Reap The Storm (Bonus)
- Raison D'Etre (Bonus)
<p>Pechschwarzer Death/Thrash, imposant und wirkungsvoll.</p>
DEVIAN, ein zunächst eher den Eindruck einer weiteren Nebenbaustelle erweckendes Projekt, an dem unter anderem die MARDUK-Mucker Legion (Gesang) und Emil Dragutinovic (Schlagzeug) involviert sind, scheint auf den Prioritätslisten aller beteiligten Musiker ganz weit nach oben gerutscht zu sein. Anders ist es für mich nicht zu erklären, dass nur knapp ein Jahr nach dem Debüt "Ninewinged Serpent" bereits ein Nachfolger an den Start gebracht werden konnte.
Ganz nach dem Motto "Never Change A Winning Team" haben sich DEVIAN einmal mehr in die Fänge von Rikard Kottelin und Peter In De Betou begeben, um ihr aktuelles Werk produzieren zu lassen, einzig für den Endmix musste man sich Ersatz besorgen, da Fredrik Nordström nicht zur Verfügung stand. Statt seinen Fingerchen waren jene von Peter Tägtgren im Spiel, eine Ikone an den Reglern ersetzte quasi die andere, auf das Ergebnis hatte diese Umbesetzung jedoch keinerlei Auswirkung.
Stilistisch hat sich seit dem Debüt ebenso wenig verändert, der brutale Mix aus Death, Black und Thrash Metal kommt immer noch verdammt brachial aus den Boxen. Die Tracks wirken jedoch frischer, weil vielschichtiger und sind zudem nachhaltiger in ihrer Wirkung. Trotz der vermeintlich kurzen Zeit, die den Musikern zur Verfügung stand, scheinen sie beim Songwriting all' ihre Erfahrung eingesetzt zu haben, um dermaßen ausgeklügelte Nummern aus dem Ärmel zu schütteln. Weiters sind auf "God To the Illfated" bislang von dieser Formation noch nicht zu vernehmende Elemente zu erkennen, die das Bild abrunden. Klar regiert der bösartige, mitunter pechschwarze Death/Thrash Metal noch immer das Geschehen, doch die Schweden wissen nunmehr auch mit einer satten Portion Melodien aufzuwarten, die man nicht wirklich erwarten durfte.
In 'Saintbleeder', das ungewöhnlich melodisch aus den Boxen geknallt kommt, ist obendrein noch auffällig, dass Legion nicht ausschließlich in seiner ureigenen Art und Weise singt, sondern sogar phasenweise auf Klargesang (!) setzt und sich dabei durchaus passabel aus der Affäre zu ziehen vermag. Aber auch die Moderne lässt sich nicht verleugnen, so kommt das Riffing mitunter in die Nähe von brachialen Neuzeit-Truppen, ohne dabei aber den typisch schwedischen Death Metal und den derben Thrash Metal, der die Basis von DEVIAN darstellt, außen vor zu lassen.
Der latente Hang zu zeitgemäßen Riffs passt vor allem hinsichtlich der brutalen Ausführung gut ins Gesamtbild und lässt eine weitere Facette dieser Band erkennen. Gegen Ende hin beweisen DEVIAN dann auch noch Fingerspitzengefühl für akustische Passagen ('Awaiting Doom'), die jedoch in einen Reisser der Extraklasse eingebettet wurden und lassen zum Abschied mit dem epischen Monumentaltrack 'When The Vultures Have Left' ein Glanzlicht vom Stapel.
Dermaßen vielschichtig hätte ich DEVIAN keineswegs erwartet, allerdings muss sehr wohl hinzugefügt werden, dass die Jungs in erster Linie immer noch brachialen Metal zum Besten geben und das auf imposante Weise.
Anspieltipps: Mask Of Virtue, Saintbleeder, Awaiting Doom, When The Vultures Have Left
- Redakteur:
- Walter Scheurer