DEVIATE DAMAEN - In Sanctitate, Benignitatis Non Miseretur!
Mehr über Deviate Damaen
- Genre:
- Doom/Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Masked Dead Records (Vomit Arcanus)
- Release:
- 11.10.2019
- L'angelo Preferito, Il Primo Insorto, Il Più Antico Dannato
- Tethrus
- Sacre Gesta Cavalcano Il Metallo
- Santo Frà Diavolo, Spara Per Noi!
- Aspetterò L'altrove
- I Tarocchi Della Vostra Sfiga
- Font Near The Ossuary
- Fratelli D'occidente, Salviamo Noi Stessi Dall'estinzione!
- Signore E Dio In Te Confido
- L'urlo Del Cappuccino
Achterbahnfahrt im Gruselhaus.
Was hat mich denn da bitte erwischt? Die ersten zehn Minuten: Glockengeläut, italienisches Hörspiel. Man kann ohne Sprachkenntnisse nur erahnen, worum es hier geht. Die Atmosphäre wie in einem Horrorfilm, von Musik erst einmal keine Spur. 'Tethrus' auf Startposition zwei ist dann aber ein gewöhnlicher Song, der uns in einen tiefen Schlund voller Extreme Metal, ausdrucksstarkem Gesang und so mancher stilistischer Überraschung zieht. Nach diesen zwölf Minuten weiß man, was Sache ist. Oder? Nicht so voreilig: Auch hier wird der klassische Song von Hörspiel-Passagen durchzogen, in denen die Musik mal mehr, mal weniger in den Hintergrund rückt. Ein richtiger Fluss stellt sich nicht immer ein. Dabei macht 'Tethrus' richtig Spaß, wenn es zur Sache geht.
Bei 'Sacre Gesta Cavalcano Il Metallo' hören wir dann auch deutschsprachiger Gesang. Das klingt wie eine Mischung aus RAMMSTEIN und italienischem Horrorkino. Doch es wird noch wilder: Italienisches Liedgut (könnte auch aus einer Oper stammen) gibt es beim folgenden 'Santo Frà Diavolo, Spara Per Noi!' auf die Ohren, bis wie aus dem Nichts der Black Metal wieder das Ruder übernimmt. Und als wäre das immer noch nicht bizarr genug, folgt eine ruhige, trippige Nummer, wie sie manche Prog-Band aufnehmen würde.
Mit der üblichen Verkostung eines Musikalbums haben die 75 Minuten von "In Sanctitate..." nicht viel gemein. Man muss schon vom größeren Wurf eines Konzeptalbums reden, wobei sowohl das lange Intro als auch die immer wieder eingewobenen gesprochenen Passagen auch über diesen Begriff hinaus gehen. Hier muss man schon konzentriert bei der Sache sein. Musik für nebenbei ist dieses Werk von DEVIATE DAMAEN ganz sicher nicht. Allerdings belohnt dieses vielschichtige Werk den fleißigen Hörer mit einem Füllhorn an Ideen und einer Kurzweiligkeit, die ich anfangs nicht für möglich gehalten hätte. Dennoch geht für meinen Geschmack zu viel Inhaltliches flöten, weil die Dialoge zumeist auf Italienisch gesprochen werden. Schade!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher