DEVIATED PRESENCE - Eerie Sphere
Mehr über Deviated Presence
- Genre:
- Technical Black/Death/Thrash
- Label:
- Limited Access Records
- Release:
- 06.06.2005
- Hostile (Eerie Sphere Pt. 1)
- Restart
- Failures
- Hope
- Rest
- Circles
- Chaos
- Storm (Eerie Sphere Pt. 2)
Progressiv und vertrackt kommen die Bochumer Black/Death/Thrasher DEVIATED PRESENCE um die Ecke, die mit "Eerie Sphere" augenscheinlich reichlich sperriges Material im Anschlag haben. Die von Gitarrist Felix soundtechnisch kompetent in Szene gesetzte Mucke schwankt wankelmütig zwischen purer Raserei, gotischen Gesängen, wunderschönen Cleanparts, hasserfülltem Gekeife, ultraprogressiver Instrumentalarbeit und völlig losgelösten Arrangements, von denen sich keines gleicht und die unablässig unter den Helm nageln. Holla, man bekommt innerhalb der fünfundsiebzig Minuten Spielzeit kaum Gelegenheit Luft zu holen. "Eerie Sphere" ist ein wahrer Erguss aus Musikalität.
Ultraschwer zu konsumieren sind DEVIATED PRESENCE trotzdem, da sie es eigentlich permanent vermeiden, griffige Hooks in ihre Musik einzuflechten. Die Klampfen flirren wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm ununterbrochen über ihre Griffbretter und entfachen einen Sturm an offen gehaltenen Akkorden, der mich auch des Öfteren mal an die Axtarbeit SATYRICONs erinnert, auch wenn die Bochumer doch noch eine Ecke melodischer zu Werke gehen. Dennoch bleiben ihre Stücke eine wahnsinnige Ansammlung von Breaks und ein Anschauungsunterricht in Sachen musikalischer Verrücktheit. Tracks wie zum Beispiel 'Failures' setzen in ihren sechs Minuten nicht ein mal ab und brettern wie ein ICE unbarmherzig durchs Unterholz. Da kann sich manche Black-Metal-Band weiß Gott sauwarm anziehen. Richtig brutal wird es aber bei den drei über zehn Minuten langen Stücken 'Hostile (Eerie Sphere Pt. 1)', 'Hope' und 'Storm (Eerie Sphere Pt. 2)', bei denen man händeringend versucht, sich an irgendwelche Anhaltspunkte zu klammern, letztendlich den fast schon jazzigen Brutaloeskapaden der Band jedoch hilflos ausgeliefert ist.
Was sind also DEVIATED PRESENCE genau? Eine Mischung aus technischem Thrash/Death und melodischem Black Metal, allerdings in der denkbar progressivsten Form! Wen das nicht abschreckt (Rouven?), der kann sich mit dieser Scheibe so etwas wie ein kleines Undergroundjuwel in die heimische Soundlandschaft holen. Was ein wenig nachteilig wirkt, schlussendlich aber nicht wirklich ins Gewicht fällt, ist der Einsatz des E-Drums, da die Jungs keinen etatmäßigen Fellgerber haben. Das Kit ist aber so unauffällig in die Musik eingewoben, dass die Sache kaum auffällt. Die Schüssel hätte nur etwas mehr Dampf vertragen, da die Bassdrums doch etwas zu leise sind. Und gerade die sind ja für eine solche Musik extrem wichtig. Macht nix, killt auch so, die Chose.
Anspieltipps: Restart, Hope, Circles
- Redakteur:
- Alex Straka