DEVIL MAY CARE - Limit
Mehr über Devil May Care
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Blood Blast Distribution
- Release:
- 14.11.2025
- Black Box feat. Tom Brümmer from The Oklahoma Kid
- Amen feat. Chris Marsch from IMPVLSE
- Caving In
- Limit
- Let the river run
- Downfall
- Horizon
- Mosaik
- Comatose
- Blossom
Kein glattpolierter Metalcore, sondern ehrlicher Sound mit Haltung. "Limit" zeigt, was DEVIL MAY CARE wirklich ausmacht.
Habe ich mich gefreut, als ich das neue Album wortwörtlich vor der Haustür vorgefunden habe. In Würzburg hat man eben kurze Wege und verfolgt die lokale Musikszene mit einer besonderen Spannung. Gegründet 2012, also schon ein Weilchen her, hat sich die Bandbesetzung mit Tim Heberlein, Lukas Esslinger, Moritz Hillenbrand und Joachim Lindner seitdem nie geändert.
"Limit" ist das mittlerweile vierte Album der Band und legt direkt ordentlich los. Von Beginn an reißt es mit, mit typischen Metalcore-esquen Wechseln zwischen Clean und Heavy. Auch die Features kommen gleich am Anfang: In 'Black Box' ist Tom Brümmer von THE OKLAHOMA KID zu hören, bei 'Amen' Chris Marsch von IMPVLSE.
Überhaupt ist es die Mischung, die überzeugt: von melodisch und melancholisch bis wuchtig wie beim Titeltrack 'Limit' mit obligatorischen Breakdowns. Da ist so ziemlich alles dabei, was das Herz der Core-Fans höherschlagen lässt. Auch dezente Drum'n'Bass-Elemente tauchen auf, inzwischen zwar keine Überraschung mehr im Modern Metal, aber trotzdem ein Highlight, zumindest für mich persönlich, wie etwa in 'Caving In'. Trotz all dem Wechsel und der Bandbreite an Elementen wirkt das Album nie überladen, sondern erstaunlich harmonisch als Ganzes.
Einige Songs sind echte Sing-Along-Hymnen mit starken Refrains, die man sich sofort live vorstellen kann. Und auch bei Songs mit mit Lyrics voller Herz- und Weltschmerz höre ich schon die Feuerzeuge bzw. die Handytaschenlampen zucken. Nächstes Jahr geht es nämlich auf Tour mit OCEANDUST und CALL IT A DAY und vorher, traditionell zum Jahresabschluss, am 17.12.25 in die Posthalle nach Würzburg. Wie es aussieht, ein letztes Mal an dieser Location.
Grundsätzlich versucht DEVIL MAY CARE nicht, das Rad neu zu erfinden. Die Band bleibt ernst, dramatisch, aber nie unangenehm peinlich und spricht Themen an, die wirklich beschäftigen: musikalisch, textlich und auch abseits der Bühne. Auf Social Media reflektiert sie unter dem Format "Downfall of the Week" gesellschaftliche, politische und musikalische Enttäuschungen: vom "Veggie-Wurst-Verbot" bis hin zu Streaming-Kritik: "Streaming hat die Musikwelt demokratisiert – und gleichzeitig zerstört. Bands können heute theoretisch Millionen Menschen erreichen. Praktisch bekommen sie dafür: Bruchteile von Cents."
Rage Bait? Wohl eher Real Talk. Passend dazu schließt "Limit" mit einem Bonus-Track: 'The Snow', die Standalone-Single von 2022, die hier noch einmal zum Vorschein kommt. Einen schöner Wink in Richtung Streaming-Debatte gibt es zudem auch noch. Denn letztlich gilt: "Von Streams allein kann keine Band existieren. Wenn du Musik wirklich liebst, dann kauf ein Shirt, eine Platte oder geh auf ein Konzert. Damit unterstützt du Kunst – nicht nur den Algorithmus."
Fazit: In Zeiten von AI und Überproduktion bleibt DEVIL MAY CARE authentisch: mit echten Vocals, ehrlichem Sound und Haltung. Das mag im Meer der glattpolierten Releases vielleicht weniger auffallen, aber genau das macht sie so hörenswert.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Katja Latz-Voinich


