DEVIL SOLD HIS SOUL - A Fragile Hope
Mehr über Devil Sold His Soul
- Genre:
- Hardcore/Doom
- Label:
- Eyes Of Sound/Indigo
- Release:
- 31.08.2007
- In The Absence Of Light
- As The Storm Unfolds
- The Starting
- Sirens Chant
- At The End Of The Tunnel
- Between Two Words
- Awaiting The Flood
- Dawn Of The First Day
- The Coroner
- Hope
Die Vocals von DEVIL SOLD HIS SOUL-Sänger Ed Gibbs sind gewöhnungsbedürftig und werden viele in die Flucht schlagen. Das extreme, locker auf Höhe diverser Schwarzmetall-Kalkleisten befindliche Geschrei kann durchaus auch mal unbeabsichtigt putzig wirken und den verdammt düsteren Tracks der Engländer die Wucht nehmen. Fakt ist aber auch, dass sich der Fronter nicht schont, die Schmerzgrenze völlig ignoriert und alleine aufgrund der Tatsache, dass er sich spätestens in einem Jahr neue Stimmbänder aufziehen lassen muss, Gehör verdient hat. Darüber hinaus wäre es interessant, zu beobachten, ob er den Wechsel von Das-Ende-hat-schon-lange-angefangen-Geräuschen zu jenseitigem Clean-Gesang live so gut hinkriegt, wie er auf Platte konserviert wurde. Der Kontrast ist definitiv noch heftiger als bei OPETHs Mikael Åkerfeldt.
Hat man sich erst mal auf Eds Seite geschlagen, wird man mit dem Weltuntergangssound zwischen ISIS und etwas Psycho-Core sehr schnell in schöne Verzweiflungsstimmung kommen. Der Titel des Albums darf dabei nicht wörtlich genommen werden. Hoffnung gibt es auf "A Fragile Hope" nicht - egal, in welcher Ausprägung. Die Jungs walzen im Midtempo und buddeln immer wieder grabestraurige Melodien aus (checkt das total geile 'Dawn Of The First Day', ein Anwärter auf die Song-Jahrescharts!), die waffenscheinpflichtig sind und von labilen Naturen unbedingt gemieden werden müssen. Der Ausweglosigkeitsgrad ist wie bei den Funeral-Doom-Schlurfern im roten Bereich bei "Sackgasse" angesiedelt; aufgrund des Hardcore-Hintergrunds der Band ist allerdings noch ein bisschen Energie vorhanden, um die zehn Stücke grooven zu lassen - nicht ekstatisch, aber es bewegt sich was. Das erinnert bisweilen an DISBELIEF mit schlimmen Depressionen, und mit 'Awaiting The Flood' rücken die Insulaner sogar ansatzweise in die Nähe von SNAPCASE, WILL HAVEN und anderen Lärm-Corelern. Dabei behält das Sextett jederzeit die Übersicht über sein Songwriting, so dass 'Between Two Worlds', 'As The Storm Unfolds' oder 'The Coroner' stilvoll alles Licht verschlucken.
Wenn in 'nem Review im englischen "Kerrang!" die Superlative tief fliegen und die zur Debatte stehende Kapelle auch noch aus Großbritannien kommt, sollte man seine Erwartungen an den betreffenden Tonträger sofort auf ein Minimum runterschrauben. Im Fall von DEVIL SOLD HIS SOUL, die bei besagtem Blättchen einen Stein im Brett haben, kann aber weitgehend Entwarnung gegeben werden. Auch wenn der Sechser ganz sicher nicht "einzigartig" ist, wie dort geschrieben steht, geht sein "A Fragile Hope"-Dreher als überzeugende, streckenweise intensive Ich-mache-Schluss-Scheibe durch. THE END-Supporter, die auch ohne die Aufgekratztheit können, müssen reinhören.
Anspieltipps: Dawn Of The First Day, As The Storm Unfolds, Awaiting The Flood
- Redakteur:
- Oliver Schneider