DEVIL WEARS PRADA, THE - With Roots Above And Branches Below
Mehr über Devil Wears Prada, The
- Genre:
- Metal/Metalcore/Emocore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ferret/Universal
- Release:
- 15.05.2009
- Sassafras
- I Hate Buffering
- assitant To The Regional Manager
- Dez Moines
- Big Wiggly Style
- Danger: Wildman
- Ben Has A Kid
- Wapakalypse
- Gimme Half
- Louder Than Thunder
- Lord Xenu
Metal mit Core und Ausbruchsversuchen. Gelingt manchmal auch ganz gut.
Da kann erstmal nicht gemeckert werden: Eine klare, dumpfdrucke Produktion, die gehörig aus der Schatulle bombt - das bleibt mal festzuhalten. Von Ferret Music ist der geneigte Hörerleser ja schon einige Male gut mit Core-Granaten aller Arten versorgt worden. Nun wird eben der "christliche Metalcore" des Dayton-Sechsers aus der Schmiede geführt. Seit 2005 - und hiermit auf dem dritten Album - rumort der missionarische Eifer der Typen hauptsächlich durch Ami-Ohren. Die Klickraten der Beiträge auf besagtem All-Netzportal sprechen da eine deutliche Sprache. Auch MTV America scheint einen tätowierten Narren an dieser gestylten Wut gefressen zu haben, laufen doch auch professionell abgedrehte Video-Unterstützungen auf dem Kanal.
Da knallt ein selbstzerstörerischer Jungmann mit einer biblisch angelehnten Steinschleuder irgendeinem Sperling ein Wunschstück Granit vor die Pille, sodass dieser sein armes Seelchen im Studiostreulaub ausschnäbelt. Es tut dem Knirps natürlich gleich selber weh und Leid, und so hält er den Verschiedenen in den vom Lord höchstselbst flugs herbeigeschobenen Heileregen, sodass das ehemalige Leben unseres nun gefiederten Freundes nicht ganz so sinnleer erscheint. Eine seltsame, kleine, symbolische Bildergeschichte, die von dem sehr präsenten Hauptkeif Mike Hranica eher noch konstruierter und seltsam aufgebläht wirkt. Dabei wird hier ein Metalcore-Ding abgelassen, das sich teilweise zu hören lohnt. Es ist abwechslungsreich, dick durchgerifft und nicht gerade spartanisch im Geschrei. Vom Halsreißen bis zum Kaputt-Gebell beherrscht der Front-Hranica alle Ebenen und kann durchweg auf hohem Niveau beeindrucken. Dem nimmt man es ab. Der obligatorische, jungenhelle Bubengesang wird hier von Jeremy DePoyster beigesteuert, der ab und zu im Einsatz unglücklich platziert wirkt. Als festes Mitglied dabei ist auch James Baney an den "Keys", der zwischen die Attacken ein jedes Mal seine Schwingungen einmengt, manchmal eine Spur zu käsig, oder "cheesy" wie der Brandenburger sagt. Apropos, Wem sich der Hintergrund des Namens nicht gleich erschließt: das ist der Name einer recht verkaufsstarken Novelle von Lauren Weisberger aus dem Jahre 2003, welche natürlich eine recht eindeutige, positive Schlussmoral transportiert. So nach dem Motto: "Wenn Du vor dem Lord dann stehst, ist es egal, was Du zu Lebzeiten anhattest" und so weiter… Und die Jungs hier finden das eben verbreitungswürdig. Unter dem Strich bleibt ein befriedigend guter Eindruck einer Platte, die gehörigen Kawumm bietet, sich in der Länge der Zeit aber an den üblichen Klischees abarbeitet. Sie ragt nicht wirklich aus der Masse heraus – hält aber im Enddefekt das Abspielgerät besetzt, da die beste Hardcore-Tugend - nämlich die Energie - gut transportiert werden kann.
Wohlwollen vor allem für 'Sassafras', 'Assistant To The Regional Manager' und 'Dez Moines'.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben