DEVILDRIVER - The Fury Of Our Maker's Hand
Mehr über Devildriver
- Genre:
- Metal
- Label:
- Roadrunner / Universal
- Release:
- 27.06.2005
- End Of The Line
- Driving Down The Darkness
- Grinfucked
- Hold Back The Day
- Sin & Sacrifice
- Ripped Apart
- The Pale Horse Apocalypse
- Just Run
- Impending Desaster
- Bear Witness Unto
- Before The Hangmans Noose
- The Fury Of Our Maker's Hand
Sicherheitshinweis: Sitzt ihr bequem? Seid ihr angeschnallt? Nein? Dann macht euch auf was gefasst. DEVILDRIVER sind wieder da, im Gepäck haben sie ihren zweiten Longplayer "The Fury Of Our Maker's Hand". Und dieser Titel hätte passender nicht gewählt werden können. Denn dieser Vorschlaghammer scheint wirklich aus Gottes Rache persönlich geschmiedet worden zu sein. Hatte mich das selbstbetitelte Debüt von 2003 schon mehr als eindrucksvoll umgehauen, so legen DEVILDRIVER nun noch mal eine ordentliche Schippe oben drauf.
Melodisches Gitarrengeschrubbe erster Güte, donnernde Doublebass, stimmige akustische Einschübe und natürlich Frontfreak Dez Fafaras mächtiges Hass-Shouting sind nach wie vor das Markenzeichen der Band, das Gaspedal wird bis auf den Asphalt durchgetreten. Aber auch wenn mit den ersten Klängen deutlich wird, wer hier zu Werke geht, so lässt sich doch eine deutliche Weiterentwicklung ausmachen. Das breaklastige, leicht nu-metallische Songwriting des Vorgängers ist wesentlich tighteren Strukturen gewichen. Jeder einzelne Song geht von Anfang bis Ende wie aus einem Guss nach vorn, mäht alles beiseite, was ihm im Weg steht, und macht dabei noch Höllenspaß. Auch Dez ist sichtlich gereift. Die Tage, als COAL CHAMBER noch wie KORN klangen, sind vergessen - hier steht ganz groß Death auf dem Plan, aber fieser, klarer und aggressiver als es drei Viertel der aktiven Genrekollegen hinbekommen.
DEVILDRIVER in eine Schublade zu packen, ist schwierig. Den Vergleich mit Dez' Vorgängertruppe erstickten sie schon 2003 im Keim. Aber beim Genuss von Granaten wie 'Sin & Sacrifice', 'Just Run' oder dem grandiosen Titelstück fallen einem Bands von SLAYER bis HEAVEN SHALL BURN ein, und DEVILDRIVER wüten irgendwo dazwischen. Dabei verbreitet die Band absolute Untergangsstimmung. Ob das nun mehr an den teilweise psychotisch-melodischen Riffs oder Dez' apokalyptischen Texten liegt, ist schwer zu sagen - Fakt ist, dass hier nichts schöngeredet, nichts weichgespült und nichts kommerziell klingt. Das unglaublich filigrane Gespür für Songstrukturen begeistert bei so viel Kompromisslosigkeit umso mehr. Denn DEVILDRIVER sind kein stumpfes Death-Gebolze. Jede Note ist an ihrem Platz, jede Akzentuierung genau da, wo die Band sie haben will. Und auch wenn Dez Fafara die klare Frontfigur der Band ist: Hier sind Ausnahmemusiker am Werk! Drummer John Boecklin spielt sich regelmäßig in einen wahnsinnigen Rausch, und die Gitarrenarbeit von Mike Spreitzer und Jeff Kendrick ist erdrückend variabel und mitreißend zugleich. Facetten über Facetten - das schaffen manche Bands ihr ganzes Leben lang nicht!
Nach so viel Begeisterung noch ein passendes Schlusswort zu finden, ist beinahe nicht möglich. Von mir gibt es deshalb nur eine dicke, fette Kaufempfehlung - und wenn schon nicht das, dann zumindest einen Reinhörzwang. DEVILDRIVER transferieren die Aggression der Tampa-Deather, die Speed des Bay Area-Thrash und die Atmosphäre norwegischen Black Metals ins neue Jahrtausend und sind dabei dermaßen brachial unterwegs, dass es der Konkurrenz schwerfallen dürfte, auf diesen Zug aufzuspringen! Immer noch nicht angeschnallt? Na dann wünsche ich einen fröhlichen Ritt ...
Anspieltipps: The Fury Of Our Maker's Hand, Sin & Sacrifice, Hold Back The Day
- Redakteur:
- Dennis Hirth