DEVIL'S BLOOD, THE - The Thousandfold Epicentre
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Devil's Blood, The
- Genre:
- Okkult Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Van Records (Soulfood)
- Release:
- 11.11.2011
- Unending Singularity
- On The Wings Of Gloria
- Die The Death
- Within The Charnel House Of Love
- Cruel Lover
- She
- The Thousandfold Epicentre
- Fire Burning
- Everlasting Saturnalia
- The Madness Of Serpents
- Feverdance
Ein Album, das viel Staub aufwirbeln wird. Zu viel?
Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass das zweite Album von THE DEVIL'S BLOOD für sehr viel Wirbel sorgen wird. Ganz unabhängig von der musikalischen Qualität. Der Rummel, der um die Band gemacht wird, ist manchmal grenzwertig und ich frage mich, ob er der Band nicht sogar etwas schadet, denn es werden immens hohe Erwartungen geschürt, die erst einmal erfüllt werden müssen. Wie man meinen Reviews der bereits erschienenen Veröffentlichungen entnehmen kann, mag ich die Band sehr gern, aber die beinahe abgöttische Verehrung, die ihr andernorts entgegen gebracht wird, teile ich nicht. Ich halte THE DEVIL'S BLOOD ganz einfach für eine tolle Truppe, deren bisheriges Schaffen mir sehr zusagt. Dabei spielt das Image für mich eine völlig untergeordnete Rolle. So viel, um Euch eine kleine Lesehilfe zum Verständnis meiner Sichtweise mit auf den Weg zu geben.
Der erste Höreindruck des neuen Albums lässt mich etwas ratlos zurück. Auf der einen Seite höre ich hier eindeutig THE DEVIL'S BLOOD, auf der anderen Seite höre ich eine Band, die weit weniger gradlinig aufspielt, die viel mehr Augenmerk auf detailverliebte Instrumentierung legt und deren musikalisches Spektrum sich weit geöffnet hat. Außerdem ist der hypnotische Gesang von Farida Lemouchi viel weiter in den Vordergrund gerückt, was der gesamten Scheibe eine sehr großflächige Atmosphäre verleit. Wo in der Vergangenheit zackige Riffs aus den Boxen röhrten, lullen uns heuer Breitwandinstrumentierungen ein. So werden sphärische Passagen gerne sehr lange ausgekostet, was bei intensivem Genuss unter einem Kopfhörer eventuell sogar zu einem Rauschzustand führen kann. So ist die formidable Hitsingle 'Cruel Lover' mit ihrer endlos scheinenden Instrumentalschleife, den minimalen übergelegten Variationen und den gelungenen Keyboardeinsätzen und Peilgeräuschen so ein Rauschkandidat. Fantastisch. Und diese Nummer ist jetzt nur der knackige Ersthöhepunkt dieses Albums, dessen Details ich bis zum Verfassen dieses Reviews noch nicht komplett entdeckt habe.
Während man anfänglich noch mit verhältnismäßig einfachen Kompositionen angefüttert wird, hauen die Holländer gerade zum Ende hin einige sehr lange Nummern raus, in denen man sich schlussendlich entweder genüsslich verlieren kann oder die man einfach nur langweilig finden wird. Und gerade das über eine Viertelstunde ausufernde Abschlussgezirpse namens 'Feverdance' macht seinem Namen alle Ehre. Da bin ich mit meiner Meinung auch noch etwas zwiegespalten. Die Steigerung in dieser Nummer ist so träge; da kann man auch schon mal die Nerven verlieren. Dafür ist das bombastische Ende mit seiner Orchesterbegleitung aber mal vom Allerfeinsten.
Insgesamt ein spannendes Album, welches alle Münder stopfen kann, die der Band in der Vergangenheit langweiliges und eindimensionales Songmaterial vorgeworfen haben. Warum meine Note dieses Mal trotzdem etwas tiefer ausfällt als beim ersten Album kann meiner Tagesform, den etwas langatmigen Passagen oder sonst was Subjektivem zugeschrieben werden.
Tolle Platte.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae