DEVIL'S WHOREHOUSE - Revelation Unorthodox
Mehr über Devil's Whorehouse
- Genre:
- Punk/Metal
- Label:
- Regain/Soulfood
- Death From Beyond
- Swallow Your Soul
- Howling
- The Raven
- Bondage Goddess
- Revelation Unorthodox
- Funeral Dream
- Pentagram Murderer
- Blood Angels Recital
- Erotikill
- Blood Nymphoman
- Deathwish
- We Live Again
Wer in den letzten Jahren MARDUK-Interviews mal aufmerksamer gelesen hat, weiß, dass die Jungs musikalisch keine Scheuklappen aufhaben, sondern sich fast alles reinziehen. Eine besondere Vorliebe haben Gitarrist Morgan Steinmeyer Hakansson und Bassist B.War dabei vor allem für die unheilige Dreieinigkeit SAMHAIN, MISFITS und DANZIG. Das 'Samhain'-Cover als Bonustrack auf "La Grande Danse Macabre" war da der erste Schritt, die Gründung von DEVIL'S WHOREHOUSE der zweite.
Nach dem Minialbum "Howling" erscheint jetzt mit "Revelation Unorthodox" das erste vollständige Album der Band. Und die Beschreibung "Horror Death Rock" im Info trifft es schon ziemlich gut. Das Album ist zwar eher MISFITS als DANZIG, rockt aber trotzdem ganz cool, zumal man halt merkt, dass Morgan und B.War aus dem Metal kommen. Mir waren die MISFITS immer zu punkig und nicht aggressiv genug, aber das metallisierte Riffing der Schweden knallt wie Sau. Man merkt halt sofort, dass hier keine blutigen Anfänger am Werk sind, sondern Musiker, die wissen, wie coole Riffs zu klingen haben.
Stilistisch bietet die Scheibe dabei für jeden etwas. Nach dem coolen Intro ist 'Swallow Your Soul' ein schneller, aggressiver Brecher, der durch den Gesang, schön theatralisch-pathetisch, erst richtig auflebt. Nach dem gleichen Prinzip ballern dann 'Pentagram Murderer', der verdammt eingängige Titeltrack und das mit guter Gitarrenarbeit glänzende 'Blood Nymphoman' aus den Boxen. Aggressiv, dreckig, voll auf die Zwölf und trotzdem noch dieses typische DANZIG-Feeling verbreitend, so soll es sein. Absolutes Highlight ist aber die kurz-knackige Uptempohymne 'Howling', die sich tagelang in meinem Kopf festgesetzt hat, so geil ist das Ding. Gut, etwas punkig, der Song, aber das ist ja nichts Schlechtes.
'Bondage Goddess' schaltet dann zwei Gänge zurück, ist der zweitlängste Track des Albums und ein lässiger Midtemporocker, wobei der Refrain wieder Ohrwurmcharakter besitzt. Mit knapp sechs Minuten ist 'Funeral Dream' dann das längste Lied der CD, ein schleppender, manchmal fast schon doomiger Track, der zeigt, dass DEVIL'S WHOREHOUSE auch über lange Distanz überzeugen können. Richtig doomig wird es dann bei 'Erotikill', wo fette Riffs alles niederwalzen. Schön auch die getragen-düstere Stimmung, die den Song erst richtig gut werden lässt. Als Rausschmeißer rockt dann 'We Live Again' nochmals gut ab, wobei auch hier Wert auf Eingängigkeit gelegt wird.
Klar, über den Sinn dieses Sideprojects kann man durchaus streiten, aber mit den vielen coolen Songs, dem ziemlich fähigen Sänger und der dreckigen Produktion sind hier schon genug Argumente für DEVIL'S WHOREHOUSE vorhanden. Wer also DANZIG mittlerweile reif für das Altersheim hält oder sich mit einer dreckigen Version der BABYLON WHORES anfreunden kann, der macht mit "Revelation Unorthodox" nichts falsch.
Mir gefällt so ein fett abrockendes, arschtretendes Sideproject, das massig gute Laune verbreitet, jedenfalls allemal besser als so manch andere Veröffentlichung dieser Tage. Können die Jungs neben MARDUK ruhig weiterführen....
Anspieltipps: Howling, Swallow Your Soul, Funeral Dream, Blood Nymphoman
- Redakteur:
- Herbert Chwalek