DEVILS, THE - Devil's Got It
Mehr über Devils, The
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 14.03.2025
- God's Got It
- Come Love
- Lonely For You Baby
- Help Me Through The Day
- That's The Way To Get Along
- You Got To Take Sick And Die Some Of These Days
- Easy Baby
- Shade Tree Mechanic
- Everybody Love's A Winner
Blues-Rock-Duo mit viel Potential, aber noch ohne die großen Hits.
Einfachheit ist das Rezept, mit dem sich THE DEVILS aus Italien einen durchaus beachtlichen Status in der Blues-Rock-Szene des eigenen Heimatlandes erarbeitet hat. Dabei spart die Band, die nur aus Erika Switchblade (Schlagzeug, Gesang) und Gianni Blacula (Gesang, Gitarre) besteht, den Platz am Tieftöner gänzlich ein und operiert ähnlich wie die deutschen Kollegen THE PICTUREBOOKS als Power-Duo. Mit "Devil's Got It" steht dabei nun das vierte Album der Bandgeschichte in den Startlöchern, mit dem das zehnte Jubliäum (gegründet wurde die Band 2015) mit neun Tracks begangen wird.
Gleich vorweg sei dabei die Sorge genommen, dass die Platte dank des ausschließlichen Einsatzes von Gesang, Gitarre und Schlagzeug eindimensional oder gar eintönig sein könnte, denn im Studio experimentieren die beiden Italienerinnen auch weit über ihre angestammten Instrumente hinaus und haben Bass, Percussion und sogar ein paar Bluesharps im Gepäck, die "Devil's Got It" die nötige Farbe verpassen, um auch vor der heimischen Anlage zu funktionieren. Damit allerdings der Funke überspringt, müssen die Kompositionen natürlich passen, wobei sich das Duo hier mit dem eröffnenden Titeltrack ein unglücklich gewähltes Ei ins eigene Nest gelegt hat: Mit seinem reichlich repetitiven Riff und einem Text, der trotz einer coolen Grundidee nur so vor Wiederholungen strotzt, hat der Opener nämlich reichlich wenig Potential und verkommt trotz gerade einem zweieinhalb Minuten Spielzeit schnell zu einer Nervenprobe, die nicht unbedingt Lust auf die weitere Spielzeit macht.
Dranbleiben lohnt sich aber, denn schon 'Come Love' macht seine Sache mit coolem Blues-Backbeat und einer toll gespielten Bluesharp deutlich besser. Ja, für einen großen Hit bleibt der Grundbeat auch hier etwas zu eindimensional, trotzdem macht der Track sehr viel Freude und bekommt mit 'Lonely For You Baby' direkt noch einen wuchtig groovenden Track zur Seite gestellt, bei dem endlich auch einmal der Gesang die großen und einprägsamen Akzente setzt. So weit so gut, könnte man nun meinen, doch leider wird schon beim vierten Track 'Help Me Throgh The Day' das musikalische Rezept, nach dem die Italienerinnen ihre Songs brauen, recht vorhersehbar und dadurch teilweise auch etwas langweilig. Damit also die Songs nicht in der grauen Menge untergehen, müssen eben die einzelnen Instrumente oder Gesangsstimmen die Kohlen aus dem Feuer holen. Das gelingt nicht immer, doch gerade das unfassbar packend gesungene 'That's The Way To Get Along' und das auf eine coole Art cheesy angehauchte 'Shade Tree Mechanic' machen wirklich Laune und werden mit Sicherheit auf der Bühne sogar noch einmal besser rüberkommen. Ebenfalls würde ich euch gerne 'You Got To Take Sick And Die Some Of These Days' trotz eigenartigem Titel als Anspieltipp ans Herz legen, denn als akustischer Grenzgang zwischen Rock und Blues macht die Nummer eine unheimlich gute Figur und ist trotz der ungewohnten Instrumentierung mein Lieblingstrack.
Ein paar mehr solcher Volltreffer dürfen es dann auch in Zukunft bei THE DEVILS sein, denn auch wenn das Handwerk und die grundlegende DNA auf "Devil's Got It" schon sehr überzeugend sind, fehlen mir doch noch ein paar mehr prägnante Momente, um am Ende eine Note jenseits der sieben Zähler zu rechtfertigen. Trotz dieser Kritik würde ich die beiden Italienerinnen gerne einmal live sehen, denn wie bei so vielen Blues-Rock-Kollegen könnte ich mir vorstellen, dass auch die Musik von THE DEVILS von der Live-Atmosphäre profitieren und in diesem Kontext besser wirken könnte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs