DEVISER - Running Sore
Mehr über Deviser
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- L.S.P Company
- Signals From Another World
- I Am In Awe
- Liber Animus
- Bemused Minds
- Mourn The Dead
- From The Starry Voids
- Under The Lunar Skies
- She Who Is To Come
- Descend Among The Damned
Black Metal aus Griechenland? Ja, den gibt's, und nicht nur ROTTING CHRIST, wie uns das Quintett namens DEVISER auf ihrem mittlerweile dritten Longplayer namens "Running Sore" recht eindrucksvoll zu beweisen vermag.
Melodisch und atmosphärisch rauscht die Materie aus Hellas heran, mit wohlklingenden, aber niemals zu aufdringlichen Keys gespickt, abwechslungsreich und doch auf den Punkt gespielt. Zunächst verschreckte mich der Opener "Signals From Another World" mit seinen durchgehenden Blastbeats ein wenig, aber der darauffolgende Dreierpack "I Am In Awe" , "Liber Animus" sowie "Bemused Minds" weiß vollends zu begeistern. Zwar sind hier und dort noch einige kleinere Unzulänglichkeiten in Sachen Songwriting und Instrumentalisierung auszumachen, aber im Großen und Ganzen zelebrieren DEVISER ein äußerst interessantes und vor allem facettenreiches Black Metal-Brett. Die Melodien sind neben dem messerscharfen Riffing und den Keif-Vocals gleichberechtigt vertreten und werden zumeist durch die äußerst warm klingenden Keyboards vorgetragen, auch wenn sich an einigen Stellen sogar die Sechssaitige in die Melodieführung einmischt. Lediglich in Sachen Gesang hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, denn neben den vielen rhythmischen Spielereien und gut platzierten Tempowechseln ist dieser die Achillesferse der Band. Sicher, es handelt sich immerhin um Black Metal, aber ein wenig mehr als nur mal ein Grunzen anstelle des Gekeifes wäre wünschenswert gewesen und hätte mit Sicherheit die Originalität der Kompositionen noch erhöht.
Ein Schelm übrigens, wer bei melodischem Black Metal mit Keyboards gleich an DIMMU BORGIR denkt - mit diesen haben DEVISER höchstens die schwarzmetallische Grundausrichtung gemeinsam, zumal die Griechen auch meistens deutlich langsamer agieren als die Norweger und deren Soundalikes. Hinzu kommt, dass gerade die Keyboards und Synthie-Klänge den Songs ein oftmals leicht gotisches Gewand verleihen, teilweise driften diese sogar ein bisschen in die melancholische Ecke ab, was den Stücken einen deutlichen, eigenen Stempel aufdrückt.
Auch Sachen wie eine kurze Spoken-Word-Einlage bei "She Who Is To Come" in griechisch hievt den Originalitätsfaktor von DEVISER nochmals ein wenig nach oben. Als einzigen kapitalen Kritikpunkt würde ich die teils ein wenig aufgesetzt wirkenden Blast-Parts nennen, da die Band eindeutig in langsameren Gefilden daheim ist und dies auch in selbigen sehr ordentlich unter Beweis stellt.
Schlussendlich hat man an den passenden Stellen auch nicht mit dem Bombast gespart, was "Running Sore" teilweise sogar richtig majestätisch erklingen läßt - ein heißer Tipp für alle, denen schöne Melodien in Verbindung mit Black Metal nicht zuwider sind.
Anspieltipps: I Am In Awe, Bemused Minds, She Who Is To Come
- Redakteur:
- Rouven Dorn