DHWESHA - Sthoopa
Mehr über Dhwesha
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Dunkelheit Produktionen
- Release:
- 01.09.2014
- Sattva Bali
- Sthoopa
- Dhwesha
- Hoy!Sala
- Ugra Narasimha
- Sabhe
- Yuddhabhumi
- Kapala Haara
Ordentlicher, aber generischer Death Metal aus Indien.
Früher war im Metal-Zirkus öfter mal vom Exotenbonus die Rede, aber heute ist irgendwie nichts mehr besonderes dabei, wenn eine Band wie DHWESHA aus Indien kommt. Mit "Sthoopa" brachte die Truppe 2014 ihr Debüt raus, das ich heute vorstellen darf.
Geboten wird gut gemachter, aber auch unspektakulär-generischer Death Metal. Einen Exotenbonus brauchen die Jungs definitiv nicht, denn es gibt keine miese Produktion, allerdings auch fast nichts typisch Indisches - auf Tribal-Momente und Weltmusikeinflüsse wird überwiegend verzichtet ('Ugra Narashima' und die ersten Sekunden von 'Yuddhabhumi' vielleicht als Ausnahme). Wobei: Wenn die Scheibe aus der Bay Area oder Göteborg stammen würde, würde da ja auch niemand nach lokalen Einflüssen fragen. Einzig die Songtitel, die allesamt in einer Sprache zu finden sind, derer ich nicht mächtig bin, deuten auf diesen semi-exotischen Kontext hin. Das relativ unspektakuläre Artwork lädt nicht zum Anhören ein, aber wenn man sich die Zeit nimmt, entdeckt man eine durchaus gutklassige Scheibe.
Was fällt besonders auf? Das Riffing schielt aus meiner Sicht durchaus zum klassischen Schwedentod, bringt aber auch ein paar Black-Metal-Einflüsse à la MGLA in den Sound hinein ('Hoy! Sala'). Der Gesang ist insgesamt sehr tief angesiedelt, düsterstes Gegrowle also, aber die Texte sind ja ohnehin nicht verständlich (ein Blick ins Booklet hilft nicht weiter). Sowohl Gesang als auch Sound erinnern zudem mehrmals an ASPHYX oder BOLT THROWER, ohne freilich deren Klasse zu erreichen. Insgesamt findet sich auf "Sthoopa" eher langsam-walzender Death Metal, der das Gaspedal scheut. Der Schlagzeugsound ist mir zuweilen etwas zu dumpf.
Echte Eigenständigkeit geht der Band leider ab, und auch die großen Hits fehlen. So ist der Sprung in die erste Klasse des Death Metals noch kein realistisches Ziel. Wer aber generell viel Death Metal hört und weitab vom Mainstream eine ordentliche Band entdecken will, wird mit DHWESHA zumindest keinen Fehlkauf tätigen. Wenn die Band es auf dem nächsten Release schaffen sollte, sich etwas mehr von den Vorbildern zu lösen und den einen oder anderen Hit zu schreiben, ist auch mehr drin.
Anspieltipps: Sattva Bali, Hoy! Sala.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer