DIABLERIE - The Catalyst Vol.1
Mehr über Diablerie
- Genre:
- Industrial / Metalcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Primitive Reaction
- Release:
- 19.12.2016
- Hexordium The Final Realisation
- Selves
- Rabids (Dogs Of Church And State)
- Wear My Crown
- Odium Generis Humani
- You Stop You Die
- Grey
- The Drastic Clique
- Osiris
- I Am The Catalyst
Ein Industrial-Epos.
Finnischer Industrial auf den Spuren extremer Spielarten und ausladender Klangbilder: DIABLERIE streut mit dem neuen Album "The Catalyst Volume 1" enorm breit und bedient von Metalcore bis hin zu progressiven Traumwelten wie denen von DREAM THEATER eine Menge Geschmäcker.
So startet die Scheibe mit 'Hexordium: The Final Realisation' und einem ordentlichen Drum-Geballer und den harten Riffs fast schon thrashig, ehe symphonische Synthie-Klänge und computerverzerrte Stimmen die Szenerie durchbrechen. Mit einem martialischen Urschrei tritt schließlich Sänger Henri Villberg und growlt sich auf den ersten Songs in bester Death-Metal-Manier durch die Cyber-Welten. Erster Hinhörer für mich ist das Lied 'Wear My Crown‘', welches im Laufe des hymnischen Refrains fast schon in Metalcore-Nähe schippert, unterlegt mit tanzbaren Dubstep-Elementen und Commodore-64-Sounds. Dass auf das abrupte Ende plötzlich jedoch wieder eine Extrem-Einlage folgen muss, harmoniert für mich nicht richtig. Der Übergang ist ein wenig rumplig und hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Mit dem kantigen 'Odium Generis‘ unternimmt DIABLERIE hier einen eher unharmonischen Ausrutscher, den auch das flinke Gitarrensolo nicht retten kann. Aber die Vielfalt der Finnen nimmt kein Ende: 'You Stop You Die' mit der ätherisch-hauchenden Frauenstimme und dem elektronischen Instrumental-Teppich begeistert auch Liebhaber des Dark Electro/Wave, während die opulenten, dicht verwobenen Parts des Rausschmeißers 'I Am The Catalyst' Progressive-Rock-Fans die Haare zu Berge stehen lassen.
Als echtes Kleinod erweist sich die Nummer 'Osiris'. Irgendwo zwischen dem orientalisch angehauchten Leitmotiv und der verzerrten Sprecheinlagen entwickelt der Song immer mehr Spannung und Dynamik, ohne vollkommen auszubrechen. Eine kraftvolle Darbietung und zum Ende der Platte hin noch einmal eine bewundernswerte Demonstration der musikalischen Bandbreite an Variationen der Musiker.
Fernab klischeehafter Plattitüden hat DIABLERIE damit ein ausuferndes Epos geschaffen, das den Begriff Industrial auf eine neue Stufe hebt. Großartig!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat