DIABOLIC - Excisions Of Excorsisms
Mehr über Diabolic
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Deathgasm Records
- Release:
- 20.04.2010
- Excisions Of Excorcisms
- Hellish World
- Venomous Habitations
- Evil In Disguise
- Bloodwashed
- False Belief
- Entombed
- Fragmented Kreation
- Infernal Darkness
Standard-Death aus dem Szene-Mekka.
DIABOLIC hatten es in ihrer von Rückschlägen geplagten Laufbahn nie sonderlich leicht. Als Mitglied der zweiten Generation des Florida-Deaths stand man ständig im Schatten der großen Namen und konnte sich vor allem im ersten Part der bisherigen Bandhistorie nicht wirklich durchsetzen. Die Folge: Nach vier ganz ordentlichen Platten segnete man zwischenzeitlich das Zeitliche, beschloss aber dann irgendwann, dass die bisherigen Erfahrungen noch nicht alles gewesen sein können - dafür schlummerte einfach zu viel Potenzial in den einzelnen Musikern.
Vier Jahre nach dem Comeback sieht das Bild allerdings wieder eine ganze Spur dürftiger aus; der Durchbruch ist immer noch eine ferne Vision, und auch musikalisch ist man heuer gelegentlich zu verkopft und nicht mit dem nötigen Punch bei der Sache, der für mehr Aufmerksamkeit zwingend erforderlich wäre.
"Excisions Of Excorcisms" zeigt das aktuelle Dilemma ziemlich deutlich. Die Band agiert ruppig, baut genügend technische Querverweise an die gesamte Szene ein und ist handwerklich makellos - aber das Gefühl für durchschlagende Songs und die absolute Überzeugungskraft bleiben über die Gesamtdistanz viel zu häufig aus!
DIABOLIC starten indes furios, drücken aufs Tempo und mühen sich redlich ab, die Standard-Gitarren durch ständige Solo-Parts und flotte Leads zu entlasten. Das gelingt zunächst noch ganz gut, avanciert aber nach und nach zur Masche, da die Band immer ausgefallenere Ideen hervorbringt, den Song selber aber dabei schonmal leicht aus den Augen verliert. 'Bloodwashed' und 'False Belief' läuten infolgedessen zur Mitte hin eine kurze Schwächeperiode ein, die DIABOLIC mit 'Entombed' und dem grandiosen 'Fragmented Kreation' aber kurz danach wieder kaschieren können. Dennoch: Viel Kopf, wenig Bauch und nur selten Eigenständigkeit und Seele in den Songs - "Excisions Of Excorcisms" hat seine Momente und auch viele gute Ideen, aber ist eben kein kreativer Höhenflug, der sich auch in den Kompositionen widerspiegelt.
Und erschwerend kommt am Ende auch noch die Tatsache hinzu, dass die Aggressionen nicht ganz so effizient ins Songwriting eingebunden wurden und daher auch stellenweise der Druck fehlt, den einige Songs vertragen könnten. Für Fans ist die neue Scheibe daher sicherlich interessant; wer aber auf höchstem Niveau lauschen möchte, ist mit Acts wie VITAL REMAINS und selbst DEICIDE derzeit besser bedient.
Anspieltipps: Fragmented Kreation, Venomous Habitations
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes