DIABOLOS DUST - Ruins Of Mankind
Mehr über Diabolos Dust
- Genre:
- Heavy Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Release:
- 23.07.2010
- Ruins Of Mankind
- Fading To Grey
- Blood Red Sky
- Judgement Day
- Creatures
- Slave
- Out Of Time
- Defender
- In Vain
- The Mirror
- Never Surrender
Kraftvolles Debütalbum aus Bayern. Nett, aber auch mit kleinen Schwächen.
Seit drei Jahren existiert dieses Quartett aus Landshut bereits und serviert uns in diesem Sommer mit "Ruins Of Mankind" sein erstes Album. Die Grundzutaten der musikalischen Kost sind kräftiger Power Metal mit klassischen Metalroots und einer Prise Thrash Metal. DIABOLOS DUST klingen typisch teutonisch, erinnern in vielen Momenten an frühe RAGE oder auch PERZONAL WAR. Die Produktion ist recht ruppig und dadurch angenehm authentisch, für eine Eigenproduktion auf jeden Fall im grünen Bereich.
Die elf Songs des Debütalbums sind durchgehend kraftvoll, besitzen zu jeder Zeit ein hohes Energielevel und auch das Gaspedal wird angenehm oft durchgetreten. Dabei versucht man trotzdem, mit Half-Time-Refrains oder ruhigen Breaks für die notwendige Abwechslung zu sorgen. Das klappt meistens, stoppt jedoch in einigen Fällen auch gefährlich den Fluss des jeweiligen Stücks. Gitarrist Toni Lini überzeugt mit einigen klassischen Metal- und Thrashriffs, die nur in den Hochgeschwindigkeitsregionen manchmal etwas arg hektisch wirken. Ansonsten verzichten die Bayern überwiegend auf solistische Einlagen, an denen man, wenn sie denn mal kommen, noch ein bisschen arbeiten sollte. Schlagzeuger Stefan Fesser hat gehörig viel zu tun, ist dabei nicht immer auf dem Punkt, was alles etwas holprig wirken lässt ('Out Of Time', 'Ruins Of Mankind'). Gerade in diesem Bereich müssen DIABOLOS DUST beim nächsten Mal noch etwas mehr Zeit und Schweiß investieren. Insgesamt fließen kraftvolle Songs wie das Titelstück und 'Defender', oder die flotteren 'Blood Red Sky', 'Slave' und 'Never Surrender' recht ordentlich und hinterlassen durchaus einen positiven Eindruck, der zumindest Appetit auf den nächsten Gang macht.
Sänger Jürgen Dachl hat einen arg schwierigen Job. Sein schreiender Sprechgesang, die röchelnd thrashigen Brüllpassagen oder auch die wenigen gesungenen Parts können einfach in letzter Konsequenz nicht richtig überzeugen. Zwar sind die Versuche, Hooklines und markante Refrains zu erschaffen, definitiv nicht zu überhören ('Defender', 'Judgement Day'), doch über die volle Distanz wirkt alles irgendwie zu anstrengend. Dazu passt auch, dass die vielen Backingshouts, die zweiten Stimmen oder Chöre noch nicht richtig stimmig und oftmals kontraproduktiv sind. Da muss man mit mehr Sorgfalt herangehen.
Live dürfte die Musik von DIABLOS DUST wohl sehr gut funktionieren, auf Scheibe schleichen sich jedoch einige Längen und Unsauberkeiten ein, die "Ruins Of Mankind" leider einige Punkte kosten. Den Bayern ist trotzdem ein guter Einstieg gelungen, der sie vielleicht nicht direkt in den Metalolymp katapultieren wird, aber im Metalunderground bestimmt einiges an Anklang finden sollte. Bei Interesse an der Scheibe, kontaktiert die Band einfach direkt über deren Internetseite. Mahlzeit.
Anspieltipps: Blood Red Sky, Ruins Of Mankind, Defender
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach