DIAMANTIDE - Diamantide
Mehr über Diamantide
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 21.02.2025
- Madness
- Poor Kings
- Faces
- Fear
- Born Again
- Fragments Of Innocence
- Take Me To Life
- Madness (Bonus Track)
Wunderbarer Prog-Metal-Release mit leider recht dünnem Sound.
Würde es beim Debütalbum von DIAMANTIDE lediglich um den ersten Eindruck gehen, hätte die Truppe aus der berüchtigten Bay Area nicht die allerbesten Chancen. Das Prog-Metal-Ensemble grüßt mit recht dünnem Sound und kann die teils etwas opulenteren Arrangements zumindest im Opener 'Madness' nicht passend an den Zuhörer bringen, weil hier und dort einfach ein bisschen Power fehlt. Diesen Eindruck kann das Brainchild von Massimiliano Maggiari aber relativ schnell wieder beseitigen, weil "Diamantide" mit richtig starkem Songwriting überzeugt, die Band mit Nadin Zakharyan eine tolle Sängerin in ihren Reihen weiß und der vermeintliche Mix aus Symphonic- und Female-Fronted-Elementen recht schnell in den klassischen Prog-Metal-Konsens überführt wird, wo DIAMANTIDE durchaus in die Nähe solcher Acts wie SYMPHONY X gerät.
Doch ein gewisser Zwiespalt bleibt, weil vielseitige und durchweg melodische Tracks wie 'Poor Kings' und 'Faces' etwas nachdrücklicher aus den Boxen schießen könnten, damit die Hooklines noch energischer aufgenommen werden können und die Detailfülle etwas mehr Raum bekommt. Der finale Mix hat noch leichte Defizite, die durch das starke Material zwar weitgehend überspielt werden können, doch paradoxerweise ist in jenen Parts, in denen der Bombast-Faktor bei vielen anderen Combos meist nervt, etwas mehr Volumen definitiv gefragt.
Sieht man über diesen Umstand einmal hinweg, erhält man ein ausnahmslos fantastisches Album, dessen Ideenreichtum ebenso begeistert wie die etwas komplexere Performance und der mitreißende Gesang. "Diamantide" bietet über weite Teilstrecken tolles Handwerk und ein echtes Goldkehlchen, das ab und an von Maggiari noch Gesellschaft am Mikro erhält und wirklich in allen Tonlagen gewappnet ist. Dazu kommt eine bewegende Dramaturgie, tolle Rhythmusarbeit und eine Reihe von unkonventionellen Melodiebögen, die aber am Ende ausreichend Zündstoff aufbieten, um sich schnell mit den neuen Stücken vertraut zu machen. Ja, so gefällt das in wirklich allen Belangen - außer eben bei der Produktion, die in der Gesamtbetrachtung einen kleinen Malus auslöst. Doch auch den kann man angesichts der meist überragenden Darbietung verschmerzen und irgendwann auch getrost überhören!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes