DIBBUKIM - Az A Foygl Un A Goylem Tantsn
Mehr über Dibbukim
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- GMMusic
- Release:
- 25.04.2011
- Shpil Di Fidl Shpil
- Yidl Mitn Fidl
- Rozhinkes Mit Mandlen
- Hinter Dem Tol
- A Mol Iz Geven A Mayse
- Csardas
- A Maol Fun Mashke
- Der Tants
- Khaloymes
- Oyfn Veg Shteyt A Boym
- Der Rodmakher
- Papirosn
<p class="MsoNormal">Soviel Gedudel hält doch keiner aus.</p>
Was soll man letztendlich über eine Band schreiben, die mich von vorneherein nur verwirrt und ein immens großes Fragezeichen in sich birgt? Ich könnte mir "Az A Foygl Un A Goylem Tantsn" noch wochenlang anhören und wäre am Ende immer noch so schlau und aufgeklärt wie vor den folgenden Zeilen. Kein anderes Album hat mir beim Tippen derart viele Fragen gestellt wie dieses Debüt-Werk von DIBBUKIM. Aber Hand aufs Herz, liebe Leser, wie stellt ihr euch eine Yiddish-Metal-Band vor? Soll diese eher in die klassische Hard Rock-Ebene verfrachtet werden oder lieber brutalere Sounds im Death-Metal-Jargon fabrizieren? Doch wie so oft ist der erste Eindruck meist der Richtige und so sollte meiner auch nicht getäuscht werden, wenn ich DIBBUKIM zunächst in die Folk-Metal-Schublade stecke.
2009 gegründet, fackelte die vierköpfige Truppe nicht lange und versprühte im vergangenen Jahr mit dem jüdischen Folk-Klassiker 'Oyfn Veg Shteyt a Boym' die erste Duftmarke. Vor lauter Eifer kehren sie nun wenige Monate später zurück und fügen diesem weitere elf Songs hinzu, um "Az A Foygl Un A Goylem Tantsn" nun auf die interessierte Menschheit loszulassen.
Im Ergebnis bieten sich hier teils schnelle, teils gediegene Lieder, die wohl grob in die Folk-Schublade einzuordnen sind. Doch wie schwierig diese Zuteilung ist, zeigt sich bereits bei den ersten Songs.
Der Opener 'Shpil Di Fidl Shpil' (Gesundheit!) lässt nichts Gutes verlauten. Zu dumpf und zu sandig klingt die Produktion bereits schon zu Beginn der Platte. Darüber hinaus reihen sich beim folgenden 'Yidl Mitn Fidl' schier chaotische Soundstrukturen ein. Der zweistimmige Gesangspart trägt bei diesem Gesamtbild einen Großteil dazu bei. Da hätten die Vier doch besser ein Geschlecht allein trällern lassen, anstatt beide zu einem undurchsichtigen Gebräu zu vermischen. Und dennoch schaffen es DIBBUKIM Melodien zu vermitteln, die sich mit der Zeit tief in den Lauschmuskeln verankern. Dennoch findet sich hier nichts Halbes und nichts Ganzes, was das Quartett hier verzapft. Gute Ansätze gibt es definitiv mit 'Hinter Dem Tol', sowie in der ersten Minute von 'A Mol Iz Geven A Mayse', wo sich herauskristallisiert, dass der Band speziell die ruhigeren, akustischen Passagen gut liegen. Stimmungsvoll sind diese außerdem. Das bereits bekannte 'Oyfn Veg Shteyt a Boym' gehört dabei sicherlich zu den besseren Songs auf diesem Debüt.
Man mag sich jedoch zu Recht fragen, ob die Songs mit einer drückenden, klareren Produktion eine bessere Wirkung entfaltet hätten. Gute Folkmelodien sind definitiv enthalten und durch die jüdische Sprache enthalten jene auch enormen Wiedererkennungswert. Doch wie viel bringen einer jungen, ambitionierten Truppe diese Pluspunkte, wenn der Rest einfach nicht miteinander harmonieren will. DIBBUKIM ist somit sicherlich nichts für schwache Nerven.
Anspieltipps: Hinter Dem Tol, Oyfn Veg Shteyt a Boym- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp