DIE! - Stigmata
Mehr über Die!
- Genre:
- NDH
- Label:
- Black Bards Entertainment
- Release:
- 29.09.2006
- Lass es regnen
- Setz' die Segel
- Heiß
- Engel weinen
- Ein Teil von mir
- Sandmann
- Blut, Schweiß & Tränen
- Du lässt dich gehen
- Wie ein Schrei
- Überleben
- Tanz mit mir
- Out Of The Dark
Bereits im letzten Jahr machten DIE! mit ihrem Debütalbum "Manche bluten ewig" auf ihren brachialen Mix aus Industrial und modernem Metal, anderweitig auch Neue Deutsche Härte genannt, auf sich aufmerksam und schielten dabei vor allem auf das von RAMMSTEIN und OOMPH! begeisterte Publikum. Und das hat sich auch auf dem zweiten Album des Quartetts aus Bergisch-Gladbach nicht geändert, denn wenn man die einzelnen Arrangements mal näher unter die Lupe nimmt, so ist auch "Stigmata" ein konsequenter Mix aus den harschen Gitarren des RAMMSTEIN-Debüts und den melodiösen Refrains von Dero und Co., mit dem kleinen Unterschied, dass man im Gegensatz zu den beiden wohl innovativsten Bands dieser Szene kaum noch neue Inhalte zu bieten hat. Zugegeben, die meisten Songs bleiben auf Anhieb hängen, gerade dann wenn DIE! die Atmosphäre mit melodischen Keyboard-Passagen auflockern oder aber mit Überraschungen wie dem spontanen Gitarrensolo in 'Wie ein Schrei' aufwarten. Sobald jedoch die Brutalität in den Sound von DIE! Einzug hält, klingt das Ganze einfach zu abgedroschen und gesichtslos - besonders dann, wenn sich die Songs wie im Falle von 'Seemann' und 'Überleben' entwicklungstechnisch kaum voranbewegen.
Davon mal abgesehen, kann man in die Songs auch so manches hineininterpretieren. Wo bei RAMMSTEIN die 'Sonne' schien, lassen es DIE! recht plakativ regnen, und die gezielte, unterschwellig angebrachte Provokation in den Texten lässt auch immer wieder den Schluss zu, man habe sich nicht nur die musikalischen Ideen bei den weitaus bekannteren Vorreitern ausgeliehen.
RAMMSTEIN-Fans sollten sich jedoch von dieser Kritik nicht sofort abschrecken lassen, denn es ist gut vorstellbar, dass sie gerade nach dem etwas ruhigeren, letzten Album ihrer Heroen wieder auf der Suche nach zünftigen Brachial-Sounds sind. Und die bekommen sie auf "Stigmata" dann schon geboten, aber eben längst nicht so überzeugend wie meinetwegen auf "Sehnsucht". Wem es aber ausreicht, einfach nur von abgehackten Gitarren zu Boden befördert zu werden, der sollte trotz der eindeutigen Zweitligaeinstufung mal in das neue Werk dieser Truppe reinhören.
Anspieltipps: Ein Teil von mir, Wie ein Schrei
- Redakteur:
- Björn Backes