DIE HARD - Nihilistic Vision
Mehr über Die Hard
- Genre:
- (Groovy) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Agonia Records / Twilight
- Release:
- 06.11.2009
- Into The Desolate Halls Of Death
- Hidden Face
- Bloody War
- Nihilistic Vision
- Fed To The Lions
- Mercenaries Of Hell
- Ride The Incubus
- I Am Possessed
- Attack From The Back
- Death Chasing The Flock Of Mortals
Old School Thrash aus Uppsala. Ob das gut geht?
Die Schweden DIE HARD aus der Großstadt Uppsala, haben innerhalb kurzer Zeit viel gerissen: 2005 wurde das Trio gegründet mit der Intention, die musikalische Thrash-Vergangenheit ins Leben zurück zu rufen. 2007 wurde das erste Demo "Emissaries Of Hell" aufgenommen, 2008 wurde dann das erste Minialbum "Evil Always Return" veröffentlicht. "Nihilistic Vision" ist nun ihr Debut. Das Ziel der Schweden ist, Old School Thrash Metal zu spielen im Sinne von VENOM, CELTIC FROST, SLAYER, SODOM und POSSESSED. Und das gelingt in den 40 Minuten teilweise (!) erstaunlich gut.
Nach einem kitschigen "Hail Satan"-Intro wird in bester Oldschool-Attitüde losgebolzt. Von den oben genannten Meistern gelernt (ohne jemals eine direkte Gleichstellung herstellen zu wollen), thrashen sich DIE HARD durch 10 Tracks, doch ab und zu rumpelt es auch ganz schön hinter der Schießbude: Einige schnelle Breaks und Pattern sind alles andere als tight, doch das macht die Platte nur sympathischer. Und schließlich durften das die alten SLAYER und KREATOR auch schon. Nach drei Tracks beginnt mich aber die doch recht monotone und für Thrashverhältnisse tiefe Stimme anzuöden. Da hätten sich die Herren auch noch gerne eine Scheibe von der Aggressivität Tom Arayas oder Mille Petrozzas abschneiden können.
Auch im Songwriting haben es sich die Uppsalaner einfach gemacht: Präzise Uptempo-Riffs und Uffta-Uffta-Drumming machen noch kein gutes Thrash-Album. 60 Prozent der Songs (z.B. 'I Am Possessed', 'Bloody War', 'Fed To The Lions') weisen eher sinnleere Intros auf, die, wenn überhaupt, genauso wieder aufgegriffen werden. 'Death Chasing The Flock Of Mortals' ist nicht nur der längste Titel, sondern hat mit einer Spielzeit von über acht Minuten auch noch Überlänge. Leider ist es auch der langweiligste Track - hier hätte man im Songwriting kürzen können. Gesamt betrachtet überzeugt eigentlich kein Song zu 100 Prozent, hier ist eher Mittelklasse angesagt. Musikalisch talentiert sind DIE HARD trotz des Schweden-Bonus, zumindest auf dem uns vorliegendem Werk leider nicht.
Die Scheibe ist sehr fett und druckvoll produziert. Der modernen Technik bedienen sich DIE HARD trotz aller Oldschooligkeit gerne, doch leider etwas zu viel des Guten. "Nihilistic Vision" dröhnt sehr stark komprimiert aus den Boxen, trotz Verantwortlichkeit von Tore Stjerna (WATAIN, DESTROYER 666).
Für einen erneuten Thrashboom wird "Nihilsitic Vision" sicher nicht verantwortlich sein. Ob es sich im Strom dessen gut behaupten kann, wird die Zeit zeigen. Wer auf einfach gehaltenen Old School Thrash abfährt, sollte hier, ohne hohe Erwartungen, zugreifen. Ein Must-Have für alle Thrasher ist es defintiv nicht.
Anspieltipps: Um einen zu nennen: 'Nihilsitic Vision'. Ist aber eigentlich gleichgültig.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke