DIECAST - Internal Revolution
Mehr über Diecast
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Century Media
- Release:
- 20.11.2006
- Internal Revolution
- Never Forget
- Hourglass
- Fractured
- Wakness
- Fade Away
- Out Of Reach
- S.O.S.
- Nothing I Could Say
- Definition Of A Hero
- The Coldest Rain
Meines Erachtens wurden DIECAST nach ihrem letzten Album "Tearing Down The Blue Skies" ein wenig überbewertet. Die Platte war sicherlich nicht schlecht, aber keinesfalls auf einem vergleichbaren Level mit der Metalcore-Speerspitze aus den Staaten. Live hingegen konnte die Truppe überzeugen und räumte vor allem im Vorprogramm von AGNOSTIC FRONT mächtig ab. Grund genug also, dennoch Hoffnung in dieses Quintett zu stecken, welches nun samt neuer Rhythmussektion ihr mittlerweile viertes Album auf den Markt wirft.
Das Teil hört auf den Namen "Internal Revolution" und darf bezogen auf den Titel auch gerne wörtlich verstanden werden, denn es hat sich in der Tat einiges getan bei DIECAST. Die Band hat sich auf diesem Werk fast gänzlich von der Hardcore-Vergangenheit befreit und sich deutlich in Richtung Massentauglichkeit - natürlich im übertragenen Sinne - entwickelt.
Die Songs von "Internal Revolution" sind nicht nur melodischer ausgefallen, sondern auch weitaus weniger brutal. Grund zur Skepsis für die Die-Hard-Fraktion, Anlass zur Freude für das klassische Metalcore-Publikum, denn wenn es darum geht, kompakte, Ohrwurm-taugliche Kompositionen zu verfassen, sind DIECAST mit einem Mal eine Top-Adresse. Von Beginn an verbindet die Band stampfende Rhythmen (die neuen Mannen verstehen ihr Werk wirklich spitze) mit Göteborg-ähnlichen Melodiebögen und erinnert dabei nicht selten an die letzten beiden Scheiben von IN FLAMES. Hinzu gesellt sich jedoch noch der prägnante, emotionale Gesang von Frontmann Paul Stoddard, der sich seit dem letzten Album merklich verbessert hat, gerade was die clean Vocals betrifft. Gleiches gilt dann auch für die Songs, hier wird immer noch gut geballert, aber zunehmend darauf geachtet, dass etwas hängenbleibt. Hooklines sind das Stichwort und auf "Internal Revolution" auch das Erfolgsrezept. Was auf "Tearing Down Your Blue Skies" noch manchmal unausgegoren und halbherzig ausbalanciert klang, sitzt nun auf den Punkt genau, wobei zusätzlich auch noch Freiräume zum Experimentieren geschaffen werden. Ruhige Passagen wie beispielsweise beim Ende von 'Weakness' oder im bewegenden Finale 'The Coldest Rain' wären vor einiger Zeit noch gar nicht möglich gewesen, gehören heuer abwer schon zum festen Repertoire.
Fans der ersten Stunde sollten aber trotz aller Neuerungen nicht beunruhigt sein, weil die Musik schließlich von dieser enormen Entwicklung profitiert. DIECAST öffnen sich zwar einer breiteren Masse, bringen aber auch die nötigen Voraussetzungen mit. Und außerdem: zwischendurch wird ja immerhin noch so manches Mal ordentlich gebolzt, wie etwa im aggressiven Finish von 'Out Of Reach' oder beim thrashig startenden 'Never Forget'.
Fazit: Mit "Internal Revolution" gelingt DIECAST endlich der Sprung in die erste Metalcore-Liga. Auch wenn die Band sich deutlich von ihren Wurzeln löst, ist dieser Schritt absolut richtig gewesen und macht "Internal Revolution" zu einem echten Geheimtipp für alle Fans von IN FLAMES bis KILLSWITCH ENGAGE.
Anspieltipps: Never Forget, Weeakness, S.O.S., The Coldest Rain
- Redakteur:
- Björn Backes