DIENAMIC - Afterlife
Mehr über Dienamic
- Genre:
- Modern Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 16.04.2015
- The Reaping
- Innocent Gun
- Revelution For Nothing
- Where God Feeds
- Dance With The Devil
- You Still Walk
- Generation Reboot
- Overthrown
- Afterlife
- The End
Grooves, Melodien, Eigensinn - eine gefährliche Mischung!
Obschon so viele vertraute Ingredienzien den Sound von DIENAMIC charakterisieren, gehört den Norwegern auch auf ihrem zweiten Release eine gänzlich eigene Sparte in der modernen Metal-Landschaft. Dafür schon einmal Hut ab. Allerdings ist der vertonte Eigensinn auch stark mit der gewöhungsbedürftigen Performance von Frontmann Gustav Harry Lindqvist verwachsen, denn der Brüllwürfel hinterm Mikro entpuppt sich recht schnell als der schnoddrige Lemmy des Death Metal und macht fehlendes Talent mit viel Power und Leidenschaft wieder weg. Dennoch: Das braucht seine Zeit, bis man das akzeptiert!
Weniger Akzetptanzschwierigkeiten zeigen indes die zehn Songs von "Afterlife", die sehr viele konträre Attribute in sich vereinen, aber dennoch keinen Drang zur Heterogenität haben. Monumentale Riffs sind die Basis, mächtige Grooves das Fundament, einige verspielte Melodien das Charakter formende Element, welches dem Sound der Nordmänner schließlich eine gewisse Originalität verschafft. Obschon die einzelnen Tracks allesamt von Überlängenformaten fernbleiben, haftet ihnen schlichtweg etwas Episches an, das irgendwie nicht definiert werden kann. Das verschleppte Tempo wirkt diesbezüglich begünstigend, die spannungsvoll aufgebauten Harmonien tragen ihren Teil bei. Und trotzdem kommt die Band auf den Punkt und verliert sich nicht in den einzelnen Fragmenten.
Das große Mysterium bleibt jedoch der Gesang, bei dem man bis zum Schluss nicht weiß, ob man ihn nun lieben oder hassen soll. Es ist kein Gebell, es sind keine Growls, es sind noch weniger Grunts, es ist aber auch kein Thrash-Shouting. Mr. Lindqvist befindet sich irgendwo zwischen den Extremen und polarisiert. In Kombination mit dem tollen Songwriting funktioniert seine Performance dann auch, aber sie bleibt auch im x-ten Durchlauf gewöhnungsbedürftig und vielleicht das Zünglein an der Waage des eigenen Geldbeutels. Wägt man aber ab, sollte man der Scheibe den Zuschlag geben, denn rein instrumental ist "Afterlife" tatsächlich eine Wucht - insbesondere der grandiose Schlusstrack 'The End'!
Anspieltipps: The End, Revolution For Nothing, Where God Feeds
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes