DIES ATER - Out Of The Dark
Mehr über Dies Ater
- Genre:
- Gothic Black Metal
- Label:
- Black Attakk
- Release:
- 18.10.2004
- Out Of The Dark (Into The Light)
- Death To Last
- Ewiges Eis
- Dethrone The Weak Mortality (2004)
Spucke, Gift und Galle, dazu die gesamten Mahlzeiten des heutigen Tages - all das kommt mir gerade eben auf einmal aus dem Magen geschossen. Warum liegen jetzt hier Dönerreste neben halb verdauten Brotkrumen? Die Antwort ist einfach: Ich höre grade 'Out Of The Dark (Into The Light)' von Oberkoksi Falco. Nicht freiwillig, sondern weil DIES ATER aus Berlin "mutigerweise" gerade dieses Stück an den Anfang ihrer neuen EP mit dem gleichen Namen gepackt haben. Dummerweise haben die "Black Metaller" an dem Song bis auf ein paar Samples und die düstere Stimme nicht nennenswert viel geändert, er klingt im Prinzip immer noch so anbiedernd-schleimtriefend wie in der originalen Kaufhausmelodie-Version für emfindliche Schwiegermutter-Ohren. Zynische Spötter könnten an dieser Stelle meinen: "Aber die Produktion ist doch von Andy Claasen, harhar". Doch selbst der zynische Mensch weiß, dass dann ein großes "Na und?!" im Hintergrund grient. Im Ernst, selbst wenn dieses Liedchen mit einem Millionenbudget produziert wird, ist er nicht weniger schändlich ... Oder ist 'Out Of The Dark' doch im Endeffekt Black Metal, wegen Schockeffekt und so?! Keine Ahnung, ich weiß nur, dass jede Band eine zweite Chance verdient hat. Also, was gibt es auf dieser Mini-CD noch zu entdecken?! Da wäre ein neues Stück namens 'Death To Last', das sich im schwülstigen Schatten von DIMMU BORGIR suhlt. Huch, sollte es nicht besser werden nach dem missglückten Auftakt?! Doch schon, leichte Läuterung bietet Track Numero zwei durchaus, trotzdem rauscht der Song so unbestimmt-poppig im Ohr umher, dass auch er nicht wirklich überzeugen kann - trotz der wiederum filigranen Produktion. Doch die haben DIMMU und Konsorten auch, nur dazu noch die besseren Kompositionen ... Aber schlimmer geht es immer, das zeigen uns DIES ATER mit 'Ewiges Eis', einem Un-Song, der so frappierend an CREMATORY erinnert, dass sich aus dem Magen nun auch das restliche Pfützchen Galle hebt, das es bei 'Out Of The Dark' noch nicht ans Tageslicht geschafft hat ... WUAAARG!!!
Ja, diese Jungs haben wirklich einmal Black Metal gespielt. Diesen Umstand zeigen sie bei 'Dethrone The Weak Mortality' gar nicht einmal schlecht, allerdings ist der Song auch nur eine neue Einspielung des alten Stücks vom "Chanting Evil"-Album. Hier kramen DIES ATER ihre durchaus vorhandenen Talente heraus und agieren verführerisch sphärisch, angemessen rau und verdammt heavy. Gleichzeitig macht sich hier erstmals die Top-Produktion bezahlt, klingen die Instrumente ziemlich gut aufeinander abgestimmt. Doch was wiegt diese eine nette Perle gegen drei miese, schlechte, anbiedernde und schlicht überflüssige Machwerke, die "Out Of The Dark" außerdem bietet?! Nichts. Zurück bleibt der Eindruck, dass DIES ATER ihr Black-Metal-Image mit aller Gewalt ablegen wollen, um schnell an Kohle zu kommen und vergessen zu machen, dass sie vor nicht allzu langer Zeit wegen ihrer angeblich rechtsextremen Gesinnung ziemlich umstritten waren und zu diesem Ruf auch selbst beitrugen: Wenn diese Strategie der neuen Ausrichtung wirklich der Plan sein sollte, so ist er zumindest mit "Out Of The Dark" nicht aufgegangen. Mit dieser Art Musik stoßen DIES ATER vielmehr nur alte Fans vor den Kopf, gewinnen aber auch keine neuen Jünger. Denn diese 20-Minuten-EP ist einfach nur blamabel - da setzt das beschissene Cover nur noch den letzten i-Punkt ...
Anspieltipps: Dethrone The Weak Mortality
- Redakteur:
- Henri Kramer