DIFFRACTURE - Oneiros
Mehr über Diffracture
- Genre:
- Progressive Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 24.06.2016
- To Klondike
- Karman Line
- Janus
- The Cartographer
- Continental Drift
- Sky Burial I: Shaman
- Sky Burial II: Arahant
- Sky Burial III: Oneiros
- Between Pulse And Mind
- Of Steam And Coal
Progressive Metal zwischen Klassik und Moderne
Während der Trend im progressiven Metal eher zu härteren und kompakteren Noten geht und das Fundament dieses Sounds am Ende lediglich noch von den langjährigen Vertretern der Szene zusammengehalten wird, haben neue Acts immense Schwierigkeiten, einerseits noch innovativ zu klingen, andererseits aber auch bewegende Klänge zu kreieren. An beiden Fronten muss man den ersten Lauschangriff von DIFFRACTURE als gescheitert erklären. Ein schlechtes Album ist "Oneiros" deshalb aber noch lange nicht.
Denn statt sich eine gefühlte Ewigkeit an vermeintlich neuen Strukturen und ausgefallenen Arrangements einen abzubrechen, versucht das Quintett aus Mailand schlicht und einfach authentisch zu bleiben und öffnet sich dabei immer wieder zeitgemäßen Mainstream-Acts wie ALTER BRIDGE, bisweilen aber auch TOOL. Das Material ist gewissermaßen anspruchsvoller als im allgemeinen Konsens des alternativen Sektors, doch am Ende zielt DIFFRACTURE auch auf Hooklines, schlüssiges Songwriting und nicht allzu komplexe Arrangements. Hinzu kommt in der Endsumme noch ein gehöriger Schuss Emotionen und eine wirklich leidenschaftliche Performance, die bnei Frontmann Alessandro Maffezzoni ihren inhaltlichen Höhepunkt findet.
Alles in allem ist es also von Anfang an verkehrt, die Italiener in eine bestimmte Richtung zu drängen, auch wenn diese sich als Mischung aus Djent- und Progressive-Combo betrachten. Am Ende ist "Oneiros" nämlich einfach nur angenehmer Alternative Metal mit einigen feinen Twists, aber mindestens genauso vielen starken Harmonien und Hooklines. Dass die Band überdies auch gerne mal das heftigere Brett wählt, zum Core nicht zwingend "nein" sagt, bei entsprechender Notwendigkeit aber auch mal den Punk rauslässt, macht "Oneiros" ungleich sympathischer und sorgt für angenehme Überraschungseffekte. Selbst wenn die zehn Songs nicht die absolute Offenbarung sind, gut und hörenswert sind sie allemal.
Anspieltipps: The Cartographer, Between Pulse And Mind
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes