DIGGER & THE PUSSYCATS - Watch Yr Back
Mehr über Digger & The Pussycats
- Genre:
- Rock 'n' Roll
- Label:
- Spooky Records
- Release:
- 13.06.2005
- Catch Us If you Can
- Sergi
- Pickup At Pony
- Fashion Victim
- No Vacancy
- Coming To Get You
- Working At A Desk
- Why Won't She Marry Me?
- Thanks Alot
- Where Did You Go?
DIGGER AND THE PUSSYCATS haben den V8WANKERS den Kampf angesagt, oder wie soll man sonst den Grabstein mit der Inschrift "R.I.P. WANKERS!" verstehen? Dabei wildert die Truppe noch nicht mal in ihrem Metier, sondern hat sich eher dem Rock 'n' Roll der THE HIVES (Frühphase), THE HELLACOPTERS (Spätphase) und HANOI ROCKS verschrieben. Herausgekommen ist eine kurzweilige Rock-Scheibe mit ironisch-witzigen Texten.
Während die ersten beiden Songs 'Catch Us If You Can' und 'Sergi' einen dreckigen Rock-'n'-Roll-Touch versprühen, ähnlich wie ihn uns die THE HIVES auf ihrem "Barely Legal"-Album noch um die Ohren geklatscht haben, hat 'Pick Up At Pony' einen sehr starken THE CLASH-Einschlag. Auf der anderen Seite erinnert mich 'Fashion Victim' an MICHAEL MONROEs (HANOI ROCKS) 'Dead, Jail Or Rock 'n' Roll'. Nur rotziger! Mit 'No Vacancy' befindet sich der einzige Ausfall auf der CD. Die erste Hälfte des Songs erinnert an 'Five To One' von den DOORS und endet wie der Überhit der Truppe 'The End', ist aber doch arg nervig, und mit fünf Minuten Spielzeit definitv zu lang. Mein absolutes Lieblingslied ist 'Coming To Get You', das mit dem coolsten Refrain überhaupt glänzen kann: "You drive like a cunt!" Der passende Song für eine Verfolgungsjagd in einem "Bonny & Clyde"-Film.
'Working At A Desk' wird in noch nicht mal einer Minute runtergerotzt, während das Experiment, mal das Tempo rauszunehmen, bei 'Why Won´t You Marry Me' auf jeden Fall geglückt ist. Dabei wird ein entspanntes Flair verbreitet und mich erinnert´s zu Beginn an 'Buddy Hollys Brille' von den ÄRZTEN, um am Ende noisiger zu werden. Gerade zum Ende hin erinnert der Gesang sehr stark an Michael Hutchence (INXS). Da waren´s nur noch zwei: 'Thanks A Lot' und 'Where Did You Go'. Beim ersten Song wird auf eine unnachahmliche Art und Weise der Beat von ACCEPTs 'Balls To The Wall' mit Rock 'n' Roll à la THE HIVES miteinander kombiniert. Klingt in der Theorie nicht machbar, passt aber wie Bommerlunder zu Schinkenbrot mit Ei. Beim letzten Song wird der Faden von den beiden Openern wieder aufgenommen, nur mit dem Unterschied, dass zwischendurch, wie bei Live-Konzerten üblich, der Refrain zigmal wiederholt wird und im Hintergrund ein ganz simples Riff die ganze Chose untermalt. Dabei drängt sich die Gitarre immer mehr in den Vordergrund, um dann mit einem recht noisigen Riff dem Refrain den Garaus zu machen.
Um ehrlich zu sein: Zu Beginn war ich alles andere als angetan von der CD. Doch je öfter man sich damit auseinandersetzt, umso mehr offenbart sich einem der rotzige Rock 'n' Roll der Truppe. Wer die "Barely Legal" von den HIVES und alten Punkkram bei sich zu Hause stehen hat, kann sich diese Scheibe bedenkenlos zulegen. Die in der Einleitung angesprochene Kurzweiligkeit bezieht sich in negativer Form leider auch auf die Spielzeit. Da müsst ihr euch wohl mit einer knappen halben Stunde zufrieden geben, wenn man den Ausfall abzieht.
Anspieltipps: Pick Up At Pony, Fashion Victim, Coming To Get You
- Redakteur:
- Tolga Karabagli