DIMITREE - Nine Lives
Mehr über Dimitree
- Genre:
- Post-Rock / Mathcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.02.2013
- Jonah
- Psema
- Ultraviolet
- Astral
- Black Hole
- Mithra
- Nine Lives
Kontrast um jeden Preis?
Da fängt eine Platte an, man denkt sich: "Oh... Das ist ja schön..." und versinkt minutenlang in faszinierenden Klangflächen, die zum Augenschließen und Träumen einladen. Vor dem geistigen Auge laufen ganz wundervolle Dinge ab und die Welt scheint in perfekter Harmonie. So auch bei den Franzosen von DIMITREE. Doch diese belassen es nicht dabei, die Welt perfekt anmuten zu lassen. Nein, dieses gedankliche Gebäude wird mit der Abrisskugel niedergemacht. Rumms.
Hat man es hier überhaupt mit der gleichen Band zu tun? Die ersten beiden Nummern auf "Nine Lives" klingen nämlich in jeder Facette grundverschieden: Post-Rock versus Mathcore. Track drei ist ebenfalls stressig unterwegs, groovt jedoch etwas mehr als sein Vorgänger. Mit 'Astral' folgt dann wieder ein akustisches Zwischenspiel, das die Ohren verwöhnt: Ein größerer Kontrast ist innerhalb der Rock-Musik kaum produzierbar. 'Black Hole' verbindet das erste Mal beide Elemente im Ansatz. Zwar ist auch dies ein schräger, harter und zäher Song, der jedoch zumindest hier und da mal die Atmosphäre aufblitzen lässt, die die ruhigen Nummern ebenfalls innehaben. Die letzten beiden Songs setzen das Schema fort: Einmal wunderschön, einmal wunderhässlich. Und beides gut.
Auch nach mehrfachem Hören würde ich nicht darauf schwören, es bei allen Songs mit ein und derselben Band zu tun zu haben. Vermutlich will DIMITREE genau diese Kontrastwirkung erzielen; ich weiß jedoch nicht, ob sich die Gruppe einen Gefallen tut, wenn sie dies so krampfhaft fokussiert.
Für sich sind beide Stile gut (die post-rockigen Nummern sogar sehr gut), doch zusammenpassen will das irgendwie nicht so richtig. "Nine Lives" zeigt das Potenzial einer Band, die technisch einiges drauf hat und auch von Songwriting durchaus etwas versteht, hier in Zukunft aber fokussierter zu Werke gehen muss, um ein auf die Länge durchgängig gut hörbares und nachvollziehbares Album vorzeigen zu können.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang