DIMLIGHT - Kingdom Of Horrors
Mehr über Dimlight
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.10.2018
- The Red King
- Beryl Eyes
- We, The Bones
- Into The Thrice Unknown Darkness
- Beyond The Gates Of Horror
- The Ecstasy Of The Hunt
- Tower Of Silence
- Serpents Pact
- Lapis Animae
- Bleeding Sunrise
Symphonic Metal? Female-Fronted? Nein, keine Sorge: Diese Scheibe ist erfrischend anders!
"Kingdom Of Horrors" zählt zu derjenigen Kategorie symphonisch angehauchter Metal-Releases, die nicht vom Pomp des Keyboardkleisters erstickt werden, sondern eher den klassischen Weg gehen, den seinerzeit Acts wie TRISTANIA zu Pionierzeiten beschritten haben. Die Beauty&Beast-Attribute sind zwar nicht ganz so stark hervorgehoben, allerdings arbeiten die Griechen auch mit Growls und weiblichen Gegenparts, die in der Kombination auf jedwede Klischees verzichten. Vielmehr offenbart sich "Kingdom Of Horrors" als extremere Variante der ersten LACUNA COIL-Releases, die vor allem dadurch überzeugt, dass ihr progressiver Unterton die Scheibe in immer neue Bahnen lenkt - und Letztgenannte wiederum sind über weite Strecken sehr melodisch und entsprechend gut zugänglich.
Szenetreu hat die Band dabei auch großen Wert auf einen dramatischen Unterbau gelegt: Ohne überbordende Theatralik entwickelt DIMLIGHT ein Konzeptwerk, das sich mit den düsteren Seiten des menschlichen Seelenlebens auseinandersetzt und dabei sehr viele angenehme Kontraste zeichnet, in denen Trauer und Euphorie sich die Klinke in die Hand geben. Erstaunlich ist dabei, wie simpel die Band ihre Hooklines verkaufen kann, ohne sich dabei vom anspruchsvollen Konzept lösen zu müssen. Die Umsetzung ist stimmig, atmosphärisch ist "Kingdom Of Horrors" ebenfalls auf der Höhe, und dennoch hat die Platte Zeit für viele ohrwurmähnliche Refrains, die einen weiteren Gegensatz zu den gelegentlich doch sehr aggressiven Schüben erstellen.
Letztendlich ist "Kingdom Of Horrors" eine ziemlich starke Alternative zum typischen Female-Fronted-Wahnsinn, der mittlerweile zu einer schematischen Karikatur seiner selbst geworden ist und kaum noch jemanden aus der Reserve locken kann - und das alles nur, weil die Griechen keine Klischees verbraten, sondern zwischen den gar nicht mal so offensichtlichen symphonischen Parts tatsächlich auch derben Metal anbieten. Wenn die Szene sich mit dieser Scheibe weiterentwickeln würde, wäre das ein willkommener Schritt, denn an der Basis (und dort agiert DIMLIGHT) gibt es zumeist die besten Resultate. "Kingdom Of Horrors" ist der klare Beweis!
Anspieltipps: Into The Thrice Unknown Darkness, Tower Of Silence, Lapis Animae
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes