DIMMAN - Guide My Fury
Mehr über Dimman
- Genre:
- Epic Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 25.08.2017
- Guide My Fury
- Harbinger
- My Head My Prison
- Pitch-Black Morning
- My Head My Prison (Orchestral-Version)
Überraschend starkes Debüt dieser jungen Truppe.
Melodic-Death-Metal-Newcomer aus dem tiefsten finnischen Hinterland, das klingt doch schon einmal vielversprechend, immerhin stammen ja auch Genre-Größen wie WINTERSUN oder CHILDREN OF BODOM aus dem Land der tausend Seen. Angespornt von diesen Helden haben sich auch die fünf Jungs von DIMMAN im Jahr 2014 zusammengefunden, um gemeinsam ihrer eigenen Version von rasantem und epischem Schwedenstahl zu frönen. Der Anfang gestaltete sich dabei als durchaus holprig, denn die beiden Initiatoren Jaakko Yli-Sorvari (Gitarre) und Samppa Raittila (Drums) mussten erst einmal einige Besetzungwechsel überstehen, bevor sie in diesem Jahr endlich die Debüt-EP "Guide My Fury" aufnehmen konnten, die nun mit Hilfe von Inverse Recordss auf die Metalgemeinde losgelassen wird.
Rein musikalisch lag mein geografischer Vergleich zu WINTERSUN und CHILDREN OF BODOM dabei garnicht so falsch, denn neben dem Herkunftland hat der Fünfer mit den beiden finnischen Top-Acts auch kompositorisch viel gemeinsam. So klingt beispielsweise der Opener 'Guidy My Fury' bereits so, als hätte man die epischen Arrangements aus der Feder von Jari Mäenpää mit der rasanten Lead-Gitarre von Alexi Laiho gewürzt und schlussendlich noch ein Prise der Melancholie von INSOMNIUM hinzugegeben. Mit dieser durchaus bekannten Mixtur gewinnt der Fünfer zwar sicher keinen Preis für Originalität, doch dank eines wunderbaren Händchens für eingängie Hooks und packende Riffs zaubert mir der Song trotzdem unweigerlich ein breites Grinsen auf das Gesicht. Gleiches gilt auch für das folgende 'Harbinger', das zwar durchaus mehr in Richtung des COB-Spätwerks schielt und dementsprechend auch mehr Thrash-Metal-Luft atmet, doch dabei keinesfalls auf eingängie Momente verzichtet. 'My Head My Prison' wartet im Anschluss dann sogar mit einigen feinen Klargesängen auf und bedient sich gleichzeitig in Sachen Riffing beim WOLFHEART-Mastermind Tuomas Saukkonen. Beim Rausschmeißer 'Pitch-Black Morning' gelingt den Jungs dann sogar das scheinbar Unmögliche, in dem sie die Stärken der vorherigen drei Tracks in einer Komposition vereinen und damit noch einmal einen echten Hit aus dem Ärmel schütteln. Dagegen wirkt die als Bonus hinzugenommene Orchestral-Version von 'My Head My Prison' fast schon unscheinbar und lässt doch erahnen, dass hier vielleicht etwas gestreckt werden musste, um die EP auf eine ordentliche Spielzeit zu bringen.
Doch dieser kleine Makel kann den Gesamteindruck dieses starken Debüts keinesfalls trüben, denn auch wenn die Jungs aus Teuva nicht gerade mit musikalischen Innovationen aufwarten, so haben sie doch insgesamt vier feine Songs im Gepäck, die praktisch wie ein Best-Of der finnischen Melo-Death-Szene anmuten. Fans der oben genannten Bands sollten sich diese Scheibe dementsprechend auch dringend auf dem Einkaufszettel notieren, denn ich persönlich muss gestehen, dass ich mit einem Newcomer in diesem Sektor schon lange nicht mehr so viel Spaß hatte. Chapeau!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs