DIO - Master Of The Moon
Mehr über Dio
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- SPV / Steamhammer
- Release:
- 30.08.2004
- One More For The Road
- Master Of The Moon
- The End Of The World
- Shivers
- The Man Who Would Be King
- The Eyes
- Living The Lie
- I Am
- Death By Love
- In Dreams
Im Vorfeld zu "Master Of The Moon" gab es mal wieder die üblichen Wechselspielchen innerhalb der Band. Bassist Jimmy Bain ging von Bord und erneut springt der ehemalige DOKKEN-Basser Jeff Pilson als Notnagel ein, um im Studio die Saiten zu zupfen. Pilsons Gastspiel sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn der frühere COVERDALE-Weggefährte Rudy Sarzo wurde überraschend für die anstehende Tour verpflichtet. An der Gitarre hat sich dieses Mal erfreulicherweise nichts geändert, Craig Goldy ist nach wie vor noch mit von der Partie.
"Master Of The Moon" stellt das elfte Solo-Studioalbum von DIO dar. Bevor ich die Scheibe zum ersten Mal komplett hören durfte, hatte ich das Vergnügen, im Rahmen einer der beiden deutschen Clubgigs im Vorfeld des Wacken-Open-Airs, in Karlsruhe bereits das Stück 'The Eyes' livehaftig zu erkunden. 'The Eyes' lebt - ebenso wie, wie sich später herausstellen sollte , das ganze Album - von seiner düsteren Grundstimmung. Ganz nett, ohne jedoch besonders herauszuragen. Ein wenig stören mich die spacigen Wah-Wah-Einspielungen. Der erste Durchlauf von "Master Of The Moon" bestätigt den Eindruck, den 'The Eyes' bei mir hinterlassen hat. Der Meister agiert äußerst düster, baut jedoch immer wieder genügend Spannung auf. Erfreulicherweise versucht er nicht an alte Klassiker wie "Holy Diver" oder "Dream Evil" anzuknüpfen, sondern setzt konsequent den bereits mit "Angry Machines" und "Magica" eingeschlagenen Weg fort.
Doch kommen wir zum Album. Der Opener 'One More For The Road' legt gleich flott los und rockt in bester RAINBOW-Manier ab. Schleppend schwer quillt dann der Titeltrack aus den Boxen. 'Master Of The Moon' hat alles, was eine DIO-Komposition ausmacht, und wird sich wohl nahtlos in das Repertoire der Bandklassiker einreihen. Das folgende 'The End Of The World' überrascht mich mit seiner AC/DC-artigen Gitarrenriffs ein wenig. Locker flockig wird hier gerockt und gerolled. Vielleicht hat ja Drummer Simon Wright (ehemals AC/DC) den kleinen Shouter an seine Herkunft erinnert. Auch 'Shivers' lebt von der treibenden Gitarrenarbeit und hätte auch auf dem letzten Album "Killing The Dragon" seinen Platz gefunden, auch wenn die Klampfe hier ein wenig tiefer gestimmt wurde.
Etwas ruhiger und atmosphärischer geht es beim Stück 'The Man Who Would Be King' zu, sehr geil kommen die Orgelklänge von Scott Warren, die den Song immer wieder kunstvoll unterstreichen und ihm ein gewisses 70er-Flair verleihen. Aus allen Träumen reist mich dann der flotte Rocker 'Living The Lie'. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Das einzige, was meiner Meinung nach der Scheibe etwas abgeht, ist die Tatsache, dass sich die meisten Kompositionen im Midtempo-Bereich bewegen und hierdurch ein wenig die Frische verloren geht. "Master Of The Moon" lädt eher zum Zuhören als zum Mitbangen ein. Gegen Ende der Scheibe hat wohl jemand bei den Aufnahmen im Studio das Licht wieder angeknipst und somit die düstere Stimmung vertrieben. 'I Am' schlägt in die gleiche Kerbe wie der Opener oder 'The End Of The World'. Ähnlich verhält es sich beim vorletzten Lied 'Death By Love', ehe es zum Schluss mit 'In Dreams' wieder etwas düsterer zugeht.
"Master Of The Moon" ist das erwartete und typische DIO-Album geworden. Es verfügt über alle markanten Trademarks und Ronnie James Dio glänzt erneut mit einer ausgezeichneten Gesangsleistung, die ihresgleichen suchen wird. Erneut gelingt es dem Shouter, den Bogen von alten Klassikern zu neueren Werken zu spannen, auch wenn es mehrerer Durchläufe bedarf, ehe das Album seine Pracht vollends entfaltet.
Anspieltipps: The Man Who Would Be King, Master Of The Moon, One More For The Road, I Am
- Redakteur:
- Frank Hameister