DIOCLETIAN - Inexorable Nexus
Mehr über Diocletian
- Genre:
- War Metal / Bestial Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Nuclear War Now! Productions
- Release:
- 15.06.2024
- Global Slave Enigma
- Heathen Siege (Parts I-III)
- Baphocletian (Hexawolf Version)
- Barbaric Hunt (Feral Prey)
- Subjugation Before Annihilation
- Nexian March
- Violent Eradicating Hammer Strike!
Eine weitere Machtdemonstration!
Wann das fünfte Studioalbum der Neuseeländer genau erschienen ist, bleibt schleierhaft, besonders weil eine Tour-Edition schon seit dem Frühjahr herumgeisterte und das Album schon ab Juni anhörbar war. Doch nun kann "Inexorable Nexus" bei den Händlern des Vertrauens bezogen werden und dürfte bei vielen Fans der Band und des Genres "War Metal" mittlerweile im Regal stehen.
DIOCLETIAN hat sich inzwischen als Szenegröße etabliert, auch wenn das Debüt "Doom Cult" erst 2009 erschien. Mit besonders "Gesundrian" (2014) und "Amongst The Flames Of A Burning God" (2019) festigte man endgültig seinen Platz in diesem Bereich. Natürlich ist es der ganzen Sache auch dienlich, wenn beispielsweise Black Winds Shirts der Band bei Konzerten trägt oder Ryan Förster ihren Merch in seinem Shop verkauft und sogar an 'Global Slave Enigma' mitgeschrieben hat. Der Legendenstatus im War Metal-Kanon scheint also nicht mehr weit und "Inexorable Nexus" ist eine weitere Demonstration der Durchschlagskraft, des unbändigen Willens und der musikalischen Gewalt - so viel sei schonmal verraten.
Der Vorgänger des aktuellen Albums, das oben genannte "Amongst The Flames Of A Burning God", war ein sehr kompaktes, stringent komponiertes Album, das quasi nur Genre-Hits bot, womit Eingängigkeit mit Brutalität verbunden wurden. Die Songs arbeiteten in recht kurzer Zeit alle auf einen Höhepunkt, einen Anker, einen Refrain hin, während "Gesundrian" davor anders funktionierte, wie es nun bei "Inexorable Nexus" auch der Fall ist. Klar, es gibt weiterhin Hooks, sowohl bei den Gitarren, als auch im Gesang, doch die meisten der Songs sind ausladender komponiert.
Beim Blick auf die Trackliste springt der Song 'Heathen Siege' dabei schnell ins Auge, da dieser sich zehn Minuten Zeit nimmt, was im Genre eine Besonderheit darstellt. In drei Akten bildet DIOCLETIAN hier eine dermaßen mitreißende Definition von musikalischer Schlachtenepik ab, sodass man nicht nur innerhalb der Nische von einem der besten Songs des Jahres reden kann. Dabei beginnt das Album mit 'Global Slave Enigma' nicht weniger qualitativ hochwertig, da dieser Song auch mit seinem Riffing im typischen BLASPHEMY-Stil mitreißen, aber auch mit etwas ungewohnten Breaks überraschen kann. Beschlossen wird die erste Hälfte des Albums mit einer überarbeiteten Version des Debüt-Hits 'Baphocletian', der in der neuen Version um einiges kraftvoller daherkommt, was auch an den Vocals von Rigel Walshe, die eine ähnliche Giftigkeit wie die von J.Read besitzt, liegt.
Mit 'Barbaric Hunt (Feral Prey)' und 'Subjugation Before Annihlation (Gelded To Masters)' gibt es dann zwei weitere Songs, die Brutalität recht schnörkellos mit eingänigen Gesangslinien verbinden und sich somit über längere Zeit beim Hören festsetzen, während bei 'Nexian March', das die erste Auskopplung war, eher das Chaos regiert, was hier durch einige SLAYER-artige Solos und Leads bewerkstelligt wird. Abschließend gibt es mit 'Violent Eradicating Hammerstrike!' noch ein absolutes Highlight zu hören, da hier der Black-Metal-Anteil im Riffing noch einmal höher ist und für Akzente sorgen kann. Auch hier ist der Refrain ziemlich gelungen in Szene gesetzt und sich der Song hintenraus zu einer wilden Hochgeschwindigkeitsabfahrt aufschwingt, bevor das Album mit den sich wiederholenden Worten "Deleted From Existence" passend ausklingt.
DIOCLETIAN fügt ihrer makellosen Diskographie ein weiteres mächtiges Album hinzu, das keine bloße Wiederholung eines bestehenden Albums ist. Ausladende Epik im Sinne von 'Heathen Siege' ist eher neu, wird aber wunderbar einnehmend umgesetzt, während sich die Band in den restlichen Songs barbarisch durch die Gegend holzt, was im War Metal wohl das größte Kompliment ist. "Inexorable Nexus" klingt nicht schön oder angepasst, sondern ist mit dem Highspeed-Dauerfeuer und seiner recht natürlichen Produktion dazu auch noch ein Statement gegenüber gewissen Entwicklungen in der Welt des Metal und auch an Genre-Neulinge, die sich erst einmal mit diesem Standard messen lassen müssen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen