DIPHTHERIA - To Wait For Fire
Mehr über Diphtheria
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Pitch Black Records
- Release:
- 01.02.2008
- Ending Ceremony
- I Believe
- Behind The Mirror's Eye
- To Wait For Fire
- As Darkness Cast Its Veil
- Sleeping With The Worms
- Save Me
- Start Again
- Living To Die
- God Wanted (Apply Here)
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Auch wenn es den Fünfer aus Zypern, der auf den Namen DIPHTHERIA hört, schon 15 Jahre lang gibt, wurde erst jetzt das erste offizielle Album veröffentlicht - zuvor gab es lediglich Demos sowie Beiträge zu Compilations und einem IRON MAIDEN-Tribute-Album. Dabei hätte es keinen Grund gegeben, sich so lange zu verstecken, denn "To Wait For Fire" ist meines Erachtens genau das geworden, was die Band selbst meint: ein gutes Heavy-Metal-Album.
Zwar legt das Werk mit einem relativ uninteressanten Riff in 'Ending Ceremony' los, aber der Song wird durch eine tolle Gesangsleistung von Sänger Nicholas Leptos sowie tollen Gesangslinien und einem richtig lässigen Gitarrensolo noch eine richtig runde Nummer im Mid-Tempo. 'I Believe' schlägt in eine ganz ähnliche Kerbe und erinnert - genau wie das erste Stück - ein wenig an IRON MAIDEN. 'Behind The Mirror's Eye' ist deutlich getragener und ausufernder und nimmt mit seinem schleppenden Tempo und gezogenen Gesangslinien fasst schon epische Ausmaße an. Das Titelstück ist fällt im Vergleich zum Rest des Albums deutlich ab, wird dort doch nur ein langweiliges Riff totgedudelt und im Mid-Tempo vor sich hingeplätschert. Das folgende 'As Darkness Casts Ist Veil' ist mit Titel drei zu vergleichen: auch wieder sehr langsam und getragen, epische Strukturen und ein teilweise wirklich großartiger Gesang, der sehr viel Anklagendes in sich birgt und eine negative Atmosphäre erzeugt. Bei 'Sleeping With The Worms' merkt man wieder, dass die Vorbilder irgendwo aus Großbritannien kommen müssen. Ein typisches MAIDEN-Riff, etwas mehr Tempo, ein tolles Gitarrensolo und ein toller Brustgesang, so einfach und toll kann Heavy Metal manchmal sein.
'Save Me' ist dann wohl so etwas wie die Ballade auf diesem Album, wenn auch eine nicht ganz typische; immer wieder wechseln sich Akustik- mit Stromgitarren-Teilen ab, wobei ein richtiger Balladen-Charakter irgendwie nicht auszumachen ist. Einen etwas eigenartigen Charakter hat auch das folgende 'Start Again', was als schneller, typischer Heavy-Metal-Song beginnt, in der Mitte aber recht plötzlich aufhört, langsam mit leisem Gitarrenspiel und mysteriösem Flüstergesang wieder eingeleitet wird und dann als ein völlig anderer Song endet. Komisch, aber interessant. Und noch interessanter ist 'Living To Die', was meiner Meinung nach ganz klar das beste Stück der Platte ist (allerdings nur eine Neueinspielung der 95er-Demoversion). Eingeleitet durch eine Akustik- und Leadgitarre entwickelt sich das ganze zu einem Epos, wie es IRON MAIDEN eigentlich nicht viel besser können. Wunderbar treibend, wunderbar melodiös, wunderbar wunderbar. Das finale 'God Wanted (Apply Here)' (ebenfalls neu eingespielt) dürfte den ein oder anderen, der diese CD hört, zum Stirnrunzeln bringen, hört man hier über weite Strecken nur Songwriter- bzw. Country-Sounds, die im Mittelteil auch noch von einem Klavier unterstützt werden, was dieser Scheibe einen ungewöhnlichen, fröhlichen, aber mit Nichten schlechten Schluss beschert.
Was bleibt als Fazit? Alles in allem haben DIPHTHERIA mit "To Wait For Fire" eine gute Scheibe abgeliefert, die durchaus Spaß machen kann. Allerdings wird es die Band aufgrund fehlender Hits und kleinen Schwächen schwer haben, in der heutigen Szene Aufmerksamkeit zu bekommen. Freunde von ehrlichem, gutem Heavy Metal sollten den Herren aus Zypern aber dennoch mal eine Chance geben.
Anspieltipps: As Darkness Casts Its Veil, Sleeping With The Worms, Living To Die, God Wanted (Apply Here)
- Redakteur:
- Oliver Paßgang