DIR EN GREY - Average Blasphemy (DVD)
Mehr über Dir En Grey
- Genre:
- Visual Kei / Modern Metal
- Label:
- Okami Records
- Release:
- 16.10.2009
- Vinushka (Restricted Version)
- Dozing Green
- Glass Skin
- Reiketsu Nariseba
- Agitated Screams Of Maggots (Restricted Version)
- Grief
- Ryoujoku No Ame
- Clever Sleazoid
- Red Soil
- Vinsuhka (Promotion Edit Version)
- Clever Sleazoid (Despair In The Womb Version)
- Agitated Screams Of Maggots (Despair In The Womb Version)
- Conceived Sorrow (In Weal Or Woe Version)
Videosammlung der Visual-Kei-Superstars!
Vom künstlerischen sowie metallischen Standpunkt betrachtet sind DIR EN GREY zweifelsohne die wichtigste Band unter den zahlreichen Vertretern der Visual-Rock-Szene. Die Entwicklung von der emotionalen Seite über den brachialen Output bis hin zur progressiven Schiene verdient Beachtung und ist im modernen Metal vielleicht einer der größten Schritte, den je eine Band unternommen hat. Alleine hierfür verdienen DIR EN GREY schon den größten Respekt.
Dennoch haben die Japaner ihre Wurzeln nie außer Acht gelassen, und diese stecken nun einmal immer noch in der nahrhaften Erde der Visual-Kei-Szene. Dementsprechend groß war bislang auch immer die Bedeutung der Promo-Clips, welche die Band abgedreht hat, gerade was den künstlerischen Wert betrifft. Auf "Average Blasphemy" gibt es diesbezüglich nun die gesammelten Werke einer bis hierhin beispielhaften Karriere. Und wer den Anspruch der Band verinnerlicht hat, kann sich vorstellen, auf welchem Niveau hier Visuelles und Klangliches miteinander verschmelzen.
Insbesondere die Videos aus der Frühphase sind dabei echte Hingucker. Mit der ausgedehnten Version von 'Vinushka' startet "Average Blasphemy" mit berauschenden Bildern und einer optischen Performance, die in jeglicher Hinsicht Kino-Qualitäten aufweist. Und der Heißhunger soll auch in den folgenden Sequenzen befriedigt werden. 'Glass Skinn' initiiert eine äußerst bedrohliche Atmosphäre, 'Grief' ist herrlich fies und 'Clever Sleazoid' einer der besten Clips, die der moderne Metal in den letzten Jahren publiziert hat. Unterdessen ist auch die musikalische Entwicklung in der chronologischen Abfolge der Videos sehr gut nachzuvollziehen. Der klangliche Anspruch wächst mit den Aufnahmen, während die visuelle Komponente ein wenig an Bedeutung verliert. Dieser Schritt ist auf dem DVD-Release sehr gut nachgezeichnet.
Schade ist lediglich, dass die Dynamik von Sound und Bild durch die wahllos eingeworfenen Making-Ofs ein wenig auseinandergerissen wird. Zwischen den Songs bekommt man Eindrücke von den Aufzeichnungen, die sicherlich etwas Interessantes für sich haben, aber besser in einem separaten Menü untergebracht worden wären. Aber darüber kann man letzten Endes auch streiten. Abgerundet bzw. komplettiert wird "Average Blasphemy" schließlich von einigen Live-Clips, Video-Edits und alternativen Fassungen der gezeigten Werke. Und das Resümee? For Fans only? Nein, sicher nicht, denn bei einer Band wie DIR EN GREY spielt die visuelle Note, das sei wiederholt betont, eine derartig große Rolle, dass man das Gesamtkonzept dieser Truppe auch nur dann aufnehmen kann, wenn man auch mit allen Sinnen wahrnimmt. Dies gelingt auf "Average Blasphemy" wiederum sehr, sehr gut.
- Redakteur:
- Björn Backes