DIRECT HIT - Wasted Mind
Mehr über Direct Hit
- Genre:
- Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fat Wreck Chords
- Release:
- 24.06.2016
- A Message To Young People
- Artificial Confidence
- Forced To Sleep
- Paid In Brains
- Promised Land
- Hospital For Heroes
- Was It The Acid
- Another Dimension
- Bleach Music
- Infinite Pills, Infinite Alcohol
- Villian Alcoholic
- Do The Sick
Eine Rundreise durch die Welt der Chemie.
Worüber kann man als Punk Konzeptalben schreiben? Die Antworten hierauf fallen sehr unterschiedlich aus; Frisuren, den Zustand der amerikanischen Gesellschaft, alles schon dagewesen. DIRECT HIT hat sich für den Drogenkonsum entschieden, und das Ergebnis liegt nun in Form von "Wasted Mind" vor.
In insgesamt 12 Tracks entfaltet sich dort vor dem inneren Auge des Hörers, untermalt von typisch amerikanischem, poppigem Punk, das Leben einer ganzen Reihe von Personen, die im Albumverlauf so ziemlich alles konsumieren, was die Unterhaltungschemie und Mutter Natur für jene bereithalten, die einen Ausflug aus der grauen Realität planen. Dabei wird zwar nie der Pädagogenfinger erhoben, aber auch kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um die Risiken und Nebenwirkungen eines solchen Lebensstils geht - was die Platte zu einer textlich recht ausgewogenen Angelegenheit macht, auch wenn der überzeugte Straight-Edge-Jünger hier wohl noch so einiges findet, woran er Anstoß nehmen kann.
Doch kommen wir auf die Musik zu sprechen, die äußerst unterhaltsam, kompakt und mitreißend ausgefallen ist. Sowohl der flotte Opener 'Artificial Confidence' als auch das stadionkompatible 'Promised Land' zeigen, wozu DIRECT HIT so fähig ist, wenn es um die verschiedenen Facetten zeitgemäßer, vom Punk beeinflusster Musik geht. Aggression und poppige Melodien, krachende Gitarren und lockere Pianoeinsätze, alles findet auf "Wasted Mind" seinen Platz und es ist wirklich schwer, sich nicht von der Musik packen zu lassen und nicht wenigstens hin und wieder mitzusummen. 'Was It The Acid' ist ein weiterer Höhepunkt und sicher eine Frage, die sich heute angesichts der weltpolitischen Lage so mancher stellt.
Auch der Schluss kann auf diesem Niveau mithalten; 'Villian Alcoholic' und 'Do The Sick' sind ein fulminantes Ende zu einem Album, das nie langweilig wird und eine Band zeigt, die das Korsett des puristischen Punks hinter sich gelassen hat, ohne dabei die Basis des Sounds aus den Augen zu verlieren. Die Produktion ist knackig, bietet auch den zusätzlichen Instrumenten Raum, ohne überladen zu wirken und entwickelt einiges an Druck. Somit fallen alle wichtigen Aspekte positiv aus und mir bleibt nur übrig, Fans amerikanischen Punks mit Pop-Appeal einen Trip mit "Wasted Mind" zu empfehlen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst