DIRECTORS CUT - Directors Cut
Mehr über Directors Cut
- Genre:
- Punk Rock / Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Do You Wanna Get Cut?
- 1990
- Childhood
- Partners In Crime
- Lost And Found
- Throwback Sundays
- Waste My Time
- Brainfuck
- Megalomaniac
- Garbage Symphony
- White Whales
- Footprints On Water
- 7 A.M.
Emo, Screamo, Punk Rock - ein französisches Potpourri
Kann Punk Rock progressiv sein? Dieser Frage will die französische Band DIRECTORS CUT nun schon im dritten Anlauf auf den Grund gehen und hat neben ihrer rauen Attitüde stellenweise doch recht anspruchsvolle Arrangements in die punkige Klanglandschaft gestellt. Da stolpert man schon einmal über ein verschachteltes Alternative-Rock-Arrangement, da küsst man BUSH und LIFE OF AGONY mit den entsprechenden Grooves, es darf aber auch einfach mal die Emo-Attitüde von ATREYU und Konsorten sein, die den 13 Songs der neuen, selbst betitelten Scheibe zugrunde liegt. Und das macht "Directors Cut" doch auf Anhieb sehr spannend.
Das Material ist im weitesten Sinne melodisch und auch nicht allzu schwer zugänglich, doch immer wieder wirbeln die Franzossen mit Breaks und flotten Tempowendungen um sich und entschlacken somit das Drei-Akkorde-Schema, dem sie ohnehin nicht gerecht werden wollen. Was der Band dabei zur Schwierigkeit wird, ist das Etablieren konstant guter Hooklines. Da kommt gerne mal eine emotionale Note herübergeschwappt ('Garbage Symphony'), zu der man auch prompt eine Verbindung aufbaut - doch im Großen und Ganzen hat DIRECTORS CUT keine Lust auf Hits und das schnelle Geschäft. Diese Einstellung mag zwar löblich sein, doch hin und wieder fordern die Songs auch einen runden Abschluss im Chorus, und genau in diesen Momenten steht der Anspruch der Band dem Fluss des Albums geringfügig im Wege. DIRECTORS CUT hebelt dies mit vielen angenehmen, kreativen Wendungen wieder aus und bemüht sich auf der anderen Seite auch um ein hohes Spannungsniveau. Doch eine bestimmte Zutat will den Herrschaften nicht aufs Baguette - und daher ist der Abgang nicht ganz so vollmundig, wie man es sich wünschen würde.
Einen Lauschangriff hat die Band sich aber so oder so verdient, eine Investition könnte dann nur noch Formsache sein. Von daher empfiehlt sich ein Blick auf die Bandcamp-Page von DIRECTORS CUT, die das Album komplett im Stream anbietet. Fans von Bands wie HASTE könnten dann schon infiziert sein!
Anspieltipps: 1990, Brainfuck, Garbage Symphony
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes