DIRKSCHNEIDER - Live - Back To The Roots
Mehr über Dirkschneider
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 28.10.2016
- Intro
- Starlight
- Living For Tonite
- Flash Rockin' Man
- London Leatherboys
- Midnight Mover
- Breaker
- Head Over Heels
- Neon Nights
- Princess Of The Dawn
- Winterdreams
- Restless And Wild
- Son Of A Bitch
- Up To The Limit
- Wrong Is Right
- Midnight Highway
- Screaming For A Love-Bite
- Monsterman
- TV Wars
- Losers And Winners
- Metal Heart
- I'm A Rebel
- Fast As A Shark
- Balls To The Wall
- Burning
Zum letzten Mal mit Udos Stimme.
Udo Dirkschneider hat mit U.D.O. auf Konzerten immer auch ein paar Stücke seiner früheren Band ACCEPT gespielt. Aber es dürfte sich herumgesprochen haben, dass er damit Schluss machen will. Um Abschied von diesem Kapitel seiner Karriere zu nehmen, ist er noch mal auf Tour gegangen, um ein letztes Mal die alten ACCEPT-Klassiker auf die Bühne zu bringen. Der Auftritt in Memmingen im April dieses Jahres erscheint nun als CD und LP unter dem etwas irreführenden Namen "Live - Back To The Roots", denn ein dauerhaftes Zurück soll es ja eben nicht sein. Die Geschichte läuft unter dem Projektnamen DIRKSCHNEIDER, auch wenn hier die aktuelle Besetzung von U.D.O. auf der Bühne stand.
Die Setlist dürfte wohl fast alle Wünsche gestandener ACCEPT-Fans erfüllen. "Live - Back To The Roots" beschränkt sich auf die prägenden 80er Jahre. Vor allem die Kernalben "Breaker", "Restless And Wild", "Balls To The Wall" und "Metal Heart" werden jeweils mindestens zur Hälfte gespielt. Der Mitschnitt gibt die Liveatmosphäre gut wieder. Das aktive, textsichere Publikum ist klar zu hören und vor allem die großartige Band: Udo Dirkschneiders unverkennbare Stimme, die krachenden Riffs, die Leadgitarren und die typischen Chöre über dem betonharten Rhythmusfundament. Dabei erstarren die Musiker nicht vor der Größe des Erbes, sondern interpretieren das Material frisch und lebendig. Einzelne Stücke klingen gar noch straffer und dynamischer als in ihren originalen Studioaufnahmen. Es gibt kleine Varianten zu entdecken, wie etwa das ausgedehnte Bassintro zu 'Head Over Heels' oder lange Gitarrensoli etwa bei 'Breaker' oder 'Neon Nights'. Der gut aufgelegte Sänger kommuniziert mit den begeisterten Zuschauern, die bei Hymnen wie 'Princess Of The Dawn', 'Balls To The Wall' oder dem erst von U.D.O. zum Konzertfavoriten erhobenen 'I'm A Rebel' ebenso lautstark mitsingen wie zu Beethovens "Für Elise" beim Metallherzen. Irgendwann findet man sich selbst grölend vor seinen Boxen wieder: "Heidi-heido-heida", "God bless you", "Hey Rock'n'Roller", "Coming with the Night, going with the Light" und unzählige "The Princess, the Princess…".
Der geneigte Metaller sollte "Live - Back To The Roots" im Regal stehen haben. Hiermit liegt nicht nur ein hervorragendes Livealbum vor, sondern es ist auch eine Sammlung von Klassikern des deutschen Heavy Metals und dokumentiert mit diesem Ende einer Ära einen wichtigen Moment in der Metalgeschichte. Ein Ende, das genau zum richtigen Zeitpunkt kommt (sofern es sich hierbei nicht um einen "endgültigen" Abschied nach Musikerbegriffen handelt). Udo Dirkschneider bringt mit U.D.O. seit Jahren regelmäßig starke Alben heraus, ebenso wie die heutige Besetzung von ACCEPT, die mit Mark Tornillo wieder einen tollen Sänger gefunden hat. Freuen wir uns also an zwei fantastischen Metalgruppen mit Gegenwart. Insofern ist das ein Abschied mit einem lachenden und einem strahlenden Auge.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser