DIRTY PASSION - Different Tomorrow
Mehr über Dirty Passion
- Genre:
- Classic Hardrock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Transubstans Records
- Release:
- 08.04.2011
- This Is The Way
- 1.000.000 Voices
- Rockin' In The Night
- Different Tomorrow
- A Trip To Paradise
- Self-Destructive
- Liar
- We're All Gonna Fall
- Selling Your Soul
- Without You
Musikalische Stangenware ohne größere Überraschungen aus Schweden.
Sleaze- und Glam-Rock-Bands sprießen derzeit anscheinend speziell in Skandinavien mächtig aus dem Boden und versuchen, den guten alten Geist der Achtziger wieder aufleben zu lassen. Manchmal gelingt es mehr, oftmals aber auch eher weniger. DIRTY PASSION aus Schweden tauchen mit "Different Tomorrow" zum ersten Mal tontechnisch auf der Bildfläche auf und setzen die musikalische Marschroute handwerklich gar nicht mal schlecht um, verlieren sich aber allzu oft in Altbewährtem. Vielleicht tut man ihnen damit etwas Unrecht, denn immerhin muss man selbst einen gewissen Standard erst einmal erreichen, doch mir fallen in diesem Zusammenhang eher Worte wie nett, gefällig und ein bisschen langweilig ein.
Songs wie '1.000.000 Voices', 'A Trip To Paradise', 'We're All Gonna Fall' oder der Opener 'This Is The Way' rollen recht ordentlich und machen durchaus Spaß. Trotzdem fehlt es insgesamt an packenden Spannungsbögen und magischen Momenten. Dabei rotzen sich die Schweden in einem überschaubaren Tempo durch die zehn Songs und wirken dabei niemals aufgesetzt oder gar glatt poliert. Eine gewisse Langzeitwirkung verschafft dies dem Album aber nicht. Dafür besitzt die Scheibe auch zu viele Durchhänger ('Rockin' In The Night', 'Liar', 'Self-Destructive'), die einfach nicht fesseln und zünden möchten. Mit dem abschließenden 'Without You' haben DIRTY PASSION immerhin eine absolut authentische Achtzigerballade mit an Bord, die dann in Verbindung mit der kratzigen Stimme von Emil Ekbladh sogar doch noch die Zeitmaschine anwirft.
Gerade Sänger Ekbladh macht eigentlich eine gute Figur, erinnert sogar oftmals an Michael Voss (ex-CASANOVA), wirkt aber auf die Gesamtdistanz zu limitiert. Trotz einiger guter Ansätze fehlen letztendlich dann doch die großen Refrains und Hooks, um "Different Tomorrow" aus der Masse der aufstrebenden Rockbands zu heben. Positiv zu erwähnen wären die vielen Chöre, die sehr professionell und amtlich daherkommen – im Gegensatz zu den etwas deplaziert wirkenden Soli.
Leider haut mich das Werk nicht wirklich aus dem Sitz und mag auch nach dem x-ten Durchlauf nicht zünden. DIRTY PASSION bleiben insgesamt blass und gesichtslos. Daher sollten ausschließlich Genrefans das Quartett aus Malmö mal antesten und ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: We're All Gonna Fall, 1.000.000 Voices, This Is The Way
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Chris Staubach