DIRTY PASSION - Dirty Passion
Mehr über Dirty Passion
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Denomination Records
- Release:
- 22.02.2015
- Hallelujah
- Bad Karma
- Bitch
- Los Angeloser
- Get Back
- Zip Of Fire
- Die Free
- 42 Nights
- The Mess
- (Ballad Of) The Skank
- Shame (Bonus)
Dazugelernt, Hut ab!
So richtig überzeugt hat mich DIRTY PASSION bisher noch nicht. Das 2010er Debüt "Different Tomorrow" war noch recht unausgereift, zeigte eine unentschlossene Band, die noch nicht recht wusste, wohin die lange Reise gehen wird. Geboten wurde netter, aber unspektakulärer Hardrock, bei dem die entscheidenden Aha-Momente noch nicht aufkommen wollten. Dank neuem Sänger konnten die Sleaze-Rocker aus Malmö zwei Jahre später auf dem Nachfolger "In Wonderland" zumindest einen leichten Qualitätsanstieg verbuchen. Es wurde etwas rauer, zum Teil auch rockiger, mit leichtem CRASHDIET- und SISTER SIN-Einschlag wuchs die Fangemeinde kontinuierlich. Bands, Kritiker, eigentlich die gesamte Musikszene weiß darüber hinaus, wie wichtig das berühmt berüchtigte dritte Album einer Band im Hinblick auf ihren weiteren Karriereverlauf werden kann, ob sie ins Bodenlose fällt, ob ihnen bald die ganze Welt zu Füßen liegt oder ob sie auch weiterhin in der netten Hair-Metal-Mittelklassigkeit umherdümpelt.
Zugegeben, vielleicht male ich den Teufel zu sehr an die Wand, dennoch ist "Dirty Passion" entscheidend für die gleichnamigen Rocker, die den Ernst der Lage anscheinend begriffen haben. Vom 'Hallelujah'-Beginn an wird klar, dass die Schweden viel Temperament und Eifer in die Songs gesteckt haben. Vorbei ist die Zeit, in der man sich zu stark an anderen Kapellen orientiert hat, DIRTY PASSION vertraut auf die eigenen Stärken und rockt munter drauf los. Dabei gehen Songs wie 'Bitch', 'Get Back' und 'Zip Of Fire' dank tollen Refrains, energischen Riffs und einer dreckigen Prise Sex, Drugs & Rock'n'Roll sofort ins Ohr. Kriss' Vocals passen hierzu zudem wie die Faust aufs Auge und auch wenn das punkige 'The Ballad Of The Skank' und 'The Mess' etwas deutlicher in den Mainstream schauen, steht der Platte das leicht massentaugliche Element nicht allzu schlecht. Mal agiert das Quartett melodischer, mal rockiger, mal rotziger, ohne die Unentschlossenheit und Unreife längst vergangener Tage noch einmal zu wiederholen.
Lassen wir die Vorgänger links liegen, so treten uns auf "Dirty Passion" elf coole, abwechslungsreiche Sleaze-Rocknummern in den Hintern. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass DIRTY PASSION dazugelernt, sich damalige Kritik zu Herzen genommen und Verbesserungsvorschläge auch gut umgesetzt hat, muss ich der Band ein zusätzliches Lob aussprechen. Auch wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt: Wenn die Jungs die Leiter kontinuierlich derart hochklettern, werden die nächsten Paukenschläge nicht lange auf sich warten lassen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp