DIRTY SHIRT - Letchology
Mehr über Dirty Shirt
- Genre:
- Crossover/Folk-Metal/Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rock Attack Records
- Release:
- 08.03.2019
- Latcho Drom
- Palinca
- Put It On
- Fake
- Nem Loptam
- Hora Lenta
- Killing Spree
- Nice Song
- Starea Natiei
Kann nicht ganz die (hohen) Erwartungen erfüllen.
Die rumänischen Crossover-/Folk-Metaller DIRTY SHIRT verfolge ich seit ihrem dritten Album "Freakshow" (2013), das mich mit seiner Balkan-Folk-Schlagseite einerseits und modernem Metal-Sound andererseits stark beeindruckt hat. Zudem hat DIRTY SHIRT ein gutes Gespür für eingängiges Songwriting, sodass sich einige Hits im Katalog des Oktetts befinden. Auch "Dirtylicious" (2015) schlug ganz ähnlich ein, Vergleiche zu SYSTEM OF A DOWN sind nicht an den Haaren herbeigezogen, wenn auch die Rumänen deutlich folkloristischer vorgehen. Das DIABLO SWING ORCHESTRA sollte ebenso ein passender Klangpate sein, um den Crossover-Ansatz deutlich zu machen.
Dies gilt grundsätzlich auch für das neue Werk "Letchology", welches erstmal in gewohnter Manier, mit einer flotten instrumentalen Vorstellung namens'Latcho Drom' beginnt, die sofort klar macht, dass es wild und fröhlich zugehen wird. Bereits in 'Palinca' fangen die Ohren ordentlich an zu schlackern, denn der Metal-Anteil wurde offenbar nochmal deutlich erhöht, die (meist tiefergestimmten) Gitarren und das fette Schlagzeug sprechen eine deutliche Sprache. 'Put It On' setzt in Sachen Heaviness nochmal eine Schippe drauf und müsste die bis dato härteste Nummer DIRTY SHIRTs sein. Dennoch wird immer wieder der Bogen zum folkloristisch-tänzelnden geschaffen, der Einsatz der Bläser, Streicher und extravaganten Gesangsbögen (mal auf englisch, mal auf rumänisch) sind auch auf Albumlänge herausragend inszeniert.
Was "Letchology" aber leider fast komplett abgeht, ist die bandübliche Hitdichte. Dafür hat die Band ihre eigene Messlatte zu hoch gelegt. Erst nach etlichen Spins hinterlassen einige Parts wie in 'Killing Spree' oder 'Starea Natiei' ihre Haken in den Ohren, aber damit macht es sich DIRTY SHIRT zu einfach.
Das klingt jetzt vielleicht härter, als es sein soll, denn "Letchology" macht trotzdem viel Spaß, ist kurzweilig und versprüht viel Esprit von einer besonderen Band, für die man ein offenes Ohr haben sollte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke