DISARMONIA MUNDI - Fragments Of D-Generation
Mehr über Disarmonia Mundi
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 17.05.2004
- Common State Of Inner Violence
- Morgue Of Centuries
- Red Clouds
- Quicksand Symmetry
- Swallow The Flames
- Oceangrave
- A Mirror Behind
- Come Forth My Dreadful One
- Shattered Lives And Broken Dreams
- Colors Of A New Era
Die Pionierarbeit, die SOILWORK seinerzeit mit "A Predator`s Portrait" starteten und auf "Natural Born Chaos" zur Perfektion brachten, scheint nicht nur Szene-Urgesteine wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY maßgeblich beeinflusst zu haben, sondern auch massive Inspiration für eine ganze Reihe europäischer Nachwuchsbands gewesen zu sein. Melodischer Death Metal mit sphärischen Keyboards und melancholisch-melodischen Cleangesängen, so hieß die Marschroute zum Jahrtausenwechsel, und die findet sich heutzutage auf vielen neuen Scheiben hoffnungsvoller Newcomerbands wieder.
Eine von ihnen kommt aus Italien, schimpft sich DISARMONIA MUNDI und ist gleichzeitig eine der besten Kapellen, welche die Spaghetti-Nation in den vergangenen Jahren an die Oberfläche geschwemmt hat.
Das Quartett bedient sich genau bei den Zutaten, die eine Band wie SOILWORK so groß gemacht haben und lässt dabei allerorts Parallelen zur Truppe aus dem schwedischem Helsingborg erkennen. Kritiker würden vielleicht sogar so weit gehen und diese Italiener als einen puren Rip-off bezeichnen, jedoch ist die Musik auf dem zweiten Album "Fragments Of D-Generation" dafür einfach zu stark, um eine solch negative Kategorie zu eröffnen.
Hier wechseln sich melodische Leadgitarren mit epischen Keyboards ab, da knallt das Schlagzeug mal technisch, mal im arschtretenden Highspeed und obendrein gibt es diesen tollen Wechsel zwischen aggressiven wuchtigen Shouts und emotionalem, einprägsamem Gesang. Und dann die große Überraschung: Niemand geringerer als Björn `Speed´ Strid, Frontmann in Diensten von SOILWORK, hat sich auf diesem Album die Ehre gegeben und sämtliche Leadvocals übernommen. Da wird einem auch schnell klar, warum die einzelnen Refrains so tief unter die Haut gehen, warum die brutalen Shouts einen des Öfteren wegzupusten drohen und wieso der Gesang so weit nach vorne gemischt wurde.
Wie gehabt, lässt Strid zu keiner Zeit etwas anbrennen und überzeugt vor allem beim eingängigen Opener `Common State Of Inner Violence´, dem mit Samples versehenen `Red Clouds´ und dem leicht progressiven `A Mirror Behind´ mit herrlichen melodischen Gesängen und kontrolliertem Gebrüll.
Blickt man auf die Instrumentalfraktion liegt hier ebenfalls nichts im Argen, da DISARMONIA MUNDI sich einfach bei den besten Riffs und Leads von SOILWORK und IN FLAMES bedienen, dadurch zwar weniger eigenständig, aber dennoch sehr überzeugend klingen. Eine richtig eigene Note besitzt lediglich das experimentelle `Oceangrave´, bei welchem die Samples stellenweise überhand übernehmen und den Song zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheinen lassen, ihn aber später auf ein ähnlich hohes Qualitätslevel hieven wie die restlichen neun Kompositionen.
Die offensichtliche Zielgruppe für diesen Release sollte also nicht lange zögern und sich "Fragments Of D-Generation" ins heimische Regal stellen, denn prinzipiell ist dieser Release auf der gleichen Stufe wie die letzten Veröffentlichungen von IN FLAMES und SOILWORK und daher mehr als nur eine bloße Ergänzung der eigenen Sammlung. Denkt also mal über eine Anschaffung nach, bevor ihr eine der besten Genre-Scheiben der vergangenen zwölf Monate verpasst.
Anspieltipps: Common State Of Inner Violence, Red Clouds, Swallow The Flames, Come Forth My Dreadful One
- Redakteur:
- Björn Backes