DISARMONIA MUNDI - Nebularium + The Restless Memoirs EP
Mehr über Disarmonia Mundi
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Coroner
- Release:
- 26.06.2009
- Into D.M.
- Blue Lake
- Mechanichell
- Guilty Claims
- Burning Cells
- Demiurgo
- Nebularium
- Awakening
- Across The Burning Surface
- Flare
- Spiral Dancer
- Kneeling On Broken Glass
- Chester
- Ghost Song
Der Re-Release des Band-Debüts, garniert mit einer kleinen Raritätensammlung.
Mit "Fragments Of D-Generation" manifestierten sich DISARMONIA MUNDI vor vier Jahren als italienischer Kontrapart zur modernen Melodic-Death-Szene, wie sie vor allem von Bands wie SOILWORK geprägt wurde. Deren Frontmann Björn Strid ließ sich auch prompt darauf ein, den Südeuropäern beim Release ihrer zweiten Platte mächtig unter die Arme zu greifen und auch vokaltechnisch seinen Input zu geben. Doch Moment mal: Die zweite Platte? Ja, richtig! Zuvor hatten DISARMONIA MUNDI bereits einmal das Studio von innen besichtigt, um ihr kaum beachtetes Debüt "Nebularium" einzuprügeln - und genau dieses liegt nun zur Zweitveröffentlichung vor.
Im Gegensatz zum angesprochenen Zweitwerk klingt jene Platte aber noch sehr unreif. Das Songwritring entpuppt sich als großes Kuddelmuddel, das dringend darum bemüht ist, die Einflüsse allesamt zu verarbeitet. Neben klassisch inspirierten Gitarrenparts im MAIDEN-Stil, gibt es somit groovige Thrash-Parts und auch Elemente des Göteborg-Sound, alle zusammen aber mehr oder weniger chaotisch zusammengeworfen. Schon das seltsame Intro erweckt den Eindruck, dass die Band große Schwierigkeiten damit hat, überhaupt auf den Punkt zu kommen oder einen eben solchen einfach mal zu setzen! Das fragmentarische 'Blue Lake'bestätigt diesen Eindruck im Folgenden, rasselt sich durch die Elemente, ist aber letzten Endes weder Fisch noch Fleisch. In 'Mechanichell' und 'Burning Cells' können Ettore Rigotti und seine Mannen wenigstens auf ein paar interessante Lead-Spuren bauen, die sich insgesamt aber auch nur marginal durchsetzen können. Mit dem Titelstück und dem ganz anständigen 'Awakening' endet die Scheibe bereits wieder, alles in allem aber ohne wirklich etwas Bleibendes zu hinterlassen - bis vielleicht auf die Tatsache, dass die Italiener von NEBULARIUM zu "Fragments Of D-Generation" einen Quantensprung gemacht haben, der womöglich zum größten Teil der externen Unterstützung zuzuschreiben ist.
Um den Release ein wenig aufzuwerten, hat das Quartett sechs Songs aus der persönlichen Historie erstmals auf CD gebannt und als Bonus-EP an die Neuveröffentlichung herangehangen. Mit 'Across The Burning Surface' und 'Spiral Dancer', die beide 2006 geschrieben wurden, befinden sich hierbei auch zwei Highlights auf dieser Extra-Dreingabe, die die Investition zwar noch nicht rechtfertigen können, zumindest aber den direkten Vergleich zwischen dem, was die Band war und heute ist, ermöglichen und besagte Entwicklung noch einmal verdeutlichen. 'Ghost Song' und 'Chester' wiederum orientieren sich stark am Debüt und sind ebenso wie 'Flare' ähnlich belanglos wie die meisten "Nebularium"-Tracks. Bleibt noch das deftige 'Kneeling On Broken Glass', das ganz ordentlich kickt, aber aufgrund seiner repitativen Ideen kaum hervorsticht. Als Bonus-Song nimmt man ihn aber gerne an.
Als Package mag dieser Doppel-Release zwar interessant erscheinen, als musikalische Ogffenbarung taugt die historische Aufarbeitung der bisherigen Karriere jedoch reichlich wenig. "Nebularium + The Restless Memoirs EP" verzerrt stattdessen das gesunde Gesamtbild, das man von DISARMONIA MUNDI bislang hatte. Tröstend ist lediglich der Gedanke, dass man zu den wenig inspirierten Tracks des Debüts inzwischen eine angenehme Distanz aufgebaut hat!
Anspieltipps: Burning Cells, Across The Burning Surface
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes