DISARMONIA MUNDI - The Isolation Game
Mehr über Disarmonia Mundi
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Coroner Records
- Release:
- 09.12.2009
- Cypher Drone
- Structural Wound
- Perdition Haze
- Building An Empire Of Dust
- Stepchild Of Laceration
- The Isolation Game
- Blacklight Rush
- Glimmer
- Ties That Bind
- Losing Ground
- Same Old Nails For A New Messiah
- Digging The Grave Of Silence
- Beneath The Colder Sun
Knäckebrot mit Spaghetti
Der Release von "The Isolation Game" kommt für die beiden Hauptfiguren von DISARMONIA MUNDI zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Konnte die Neuauflage des Debüts vor einigen Monaten nämlich nur wenig Glanzvolles aufbieten und bekam schnell den Nebenwert liebloser Resteverwertung, ist der aktuelle Silberling der Italiener ein richtiggehender Kracher, der den riesigen Entwicklungsschritt, den Ettori Rigotti und Claudio Ravinale in den letzten Jahren vollzogen haben, erst einmal verdeutlicht. Dass ein gewisser Björn Strid den Italienern über die Jahre immer mal wieder unter die Arme gegriffen hat und zwischenzeitlich sogar als festes Mitglied eingestiegen war, hat dem Duo dabei auch langfristig den entscheidenden Schub gegeben. Und auf "The Isolation Game" zeigen die beiden nun, wie deutlich sie von der Assistenz des SOILWORK-Frontmanns profitiert haben.
Allerdings hat die aktuelle Veröffentlichung auch eine nicht zu unterschätzende Schattenseite: Die Platte ist nämlich durch und durch eine Mixtur aus IN FLAMES und SOILWORK und kann in punkto Eigenständigkeit nicht einen einzigen Akzent setzen. Doch diesen Anspruch haben Ravinale und Riggoti scheinbar auch nicht; stattdessen geht es darum, die bestmögliche Mischung aus Melodik und Aggression auszuloten und auf dem schmalen Grat zwischen Kitsch und packendem Songwriting effizient zu arbeiten. Letzteres gelingt den Italienern heuer besser denn je, denn auch wenn die schwedischen Genre-Überväter über jedem einzelnen Song lauern und hin und wieder auch ihre Schatten auf "The Isolation Game" werfen, so ist die Performance von DISARMONIA MUNDI anno 2009 grandios. Die Hooklines sind perfekt, die Melodien mitreißend inszeniert, die Grundaggression immer auf einem gesunden Pegel, und da man auch ständig zwischen fetten Midtempo-Rhythmen und flotten Rasiermessern wechselt, bleibt auch die Spannungskurve auf einem konstanten Level. Erwähnenswerte Songs? Keinen einzigen, denn das Gesamtniveau dieser Scheibe ist so hoch, dass es unfair wäre, besondere Momente hervorzuheben. Die Atmosphäre in 'Stepchild Of Laceration'? Wundervoll. Die Dauerattacken in 'Perdition Haze' und 'Blacklight Rush'? Balsam auf die Seelen der enttäuschten IN FLAMES-Anhängerschaft. Und die modernen Elemente? Die sind stets präsent und mischen sich mit einer satten Ladung thrashigen Death Metals, der wiederum so eingängig produziert wurde, dass erstmals auf einem DISARMONIA MUNDI-Release auch Begriffe wie Hit-Feuerwerk angebracht sind - nicht zuletzt weil sich die Italiener auf "The Isolation Game" keine Schwächen erlauben.
Also, fehlende Individualität hin oder her: Wenn eine Band den melodischen Death Metal so gekonnt belebt und sich im Dusntkreis der Originale über deren momentanes Schaffen hinwegsetzt, ist lautstarker Applaus angebracht. Das Tempo der älteren IN FLAMES mit der Brachialität der letzten SOILWORK-PLatten gepaart, und schon ist der Sound von "The Isolation Game" passend definiert. Und bessere Refrenzen gibt es in dieser Szene schließlich nicht.
Anspieltipps: Structural World, Stepchild Of Laceration, Beneath A Colder Sun, Same Old Nails For A New Messiah
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes