DISASTER KFW - Collateral Damage
Mehr über Disaster KFW
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- War Anthem/Soulfood
- Release:
- 14.07.2006
- Intro
- Bloody And Gore
- Collateral Damage
- Hartlackers United
- Clash Of The Titans
- Fear Is Our Crowd (Fuck Sauerkraut)
- Exorcist
- To Darkness
- Kill All Humans
- Hell Is Born
- Hidden Track (Bierchensong)
Das DISASTER (sic!) vom klassischen Friedhof Weimar treibt nun seit mehr als 20 Jahren sein Unwesen in der Szene - und doch gab es mit "Death Ritual" erst einen richtigen Longplayer, nach zwei Demos und einer EP, welcher jedoch zum Großteil aus Neueinspielungen alter Songs bestand.
So gesehen ist "Collateral Damage" das erste neue Album der Thüringer, die zwar sicher einen noch größeren Kultstatus als DIE APOKALYPTISCHEN REITER (deren ehemaliger Kesselflicker Skeleton verdrischt nun bei DISASTER KFW die Felle), insbesondere in den "neuen" Bundesländern, besitzen - aber wirklich größer als ihre reitenden Nachbarn sind die Jungs natürlich nicht. Ob sich dies mit dem neuen Album ein wenig ändern kann, sei mal dahingestellt. Die Voraussetzungen dafür sind denkbar gut, denn DISASTER KFW lärmen über große Strecken den REITERN zum Verwechseln ähnlich. Manchmal grindet und blastet es noch ein bisschen, aber in alle Kompositionen haben einprägsame Melodien Einzug gefunden, bei der Metal-Hymne 'Hartlackers United' ist man sich auch für cleane Gesangspassagen nicht zu schade, insgesamt erinnert der Song dann doch ein bisschen stark an das, was DIE APOKALYPTISCHEN REITER seit mittlerweile vier Alben so groß, beliebt und gut macht. Dreist geklaut? Vielleicht. Fakt ist, dass das überlange Stück 'ne Menge Laune macht und besonders live auch ordentlich knallen müsste.
'Clash Of The Titans' erfreut das Ohr mit titanisch guten, hochmelodiösen Leads, die durchaus auch aus Schweden stammen könnten - AMON AMARTH wären früher mit Sicherheit stolz auf solch einen Song gewesen, auch wenn ihm der ganz große Pathos (glücklicherweise) abgeht. In Weimar gibt's nun mal keine Wikinger. Dafür offensichtlich Leute, die eine Vorliebe für klassischen Todesblei aus dem Norden haben - was der Platte nur gut tut, denn am schwächsten finde ich DISASTER KFW noch, wenn sie einfach mal aus Prinzip drauf los blasten. Im Uptempo wissen die Jungs hingegen zu begeistern, besonders schön nachzuhören im abwechslungsreichen 'Fear Is Our Crowd (Fuck Sauerkraut)', das zudem mit dem Songtitel des Jahres ausgestattet ist. Sehr schön zu wissen, dass sich DISASTER KFW selbst nicht allzu ernst nehmen, denn das tun schon viel zu viele Kapellen dort draußen. "Das war's schon?" hört man noch nach dem sehr kurzen 'Exorcist' - herrlich!
'To Darkness' und 'Kill All Humans' können dann erneut mit ihrer Hymnenhaftigkeit überzeugen, fesseln mit einem ordentlichen Drive und dank fetter Melodien, auch wenn man hier des Öfteren wieder mal die REITER um die Ecke galoppieren hört. Der Aufruf zum Menschen-Massenmord ist dann auch noch mit einem lustigen Chorgesang auf Russisch (!) unterlegt, was wieder mal den Sockenschuss von DISASTER KFW deutlich macht. Zum Abschluss gibt's dann noch mal die melodische Death-Vollbedienung in Form von 'Hell Is Born', welches damit ein bärenstarkes Abschluss-Dreierpack komplettiert. Und natürlich darf ein extrem bekloppter Hidden-Track auch nicht fehlen. Autsch!
"Collateral Damage" kann ich jedem ans Herz legen, der auch nur im Geringsten was mit groovigem, melodischem Death Metal (nein, kein IN FLAMES) anfangen kann - und außerdem allen Fans von DIE APOKALYPTISCHEN REITER, denn es lohnt sich trotz der teils starken Parallelen einfach. Gut gemacht!
Anspieltipps: Collateral Damage, Hartlackers United, Clash Of The Titans, Fear Is Our Crowd (Fuck Sauerkraut)
- Redakteur:
- Rouven Dorn