DISASTER K.F.W. - Fallen Crosses
Mehr über Disaster K.F.W.
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- German Democratic Redordings
- Release:
- 05.04.2024
- Fallen Crosses
- Under The Blade
- Opus Pestum
- Falling Down
- The Nameless Death
- Bleed For Me
- Drenched In Blood
- Via Regia 1987
- The Unicorn
- Virus Attack
- Reign Of The Rotten
- Eat Or Be Eaten
- Prophets Of Doom
- Winter Gales
Kurz vor dem 40-jährigen Jubiläum mal wieder ein fettes Package.
Über den Legendenstatus einer Combo wie DISASTER K.F.W. muss man eigentlich nicht lange diskutieren; seit einer gefühlten Ewigkeit hält die Truppe aus Weimar die Fahne des ostdeutschen Extreme Metals hoch, hat in der jüngeren Vergangenheit vielleicht nicht mehr ganz so regelmäßig neuen Stoff angeboten, ist aber mit einigen denkwürdigen Konzerten und einem viel zu stark unterschätzten Vermächtnis nach wie vor ein wichtiger Teil der hiesigen Szene.
Mit "Fallen Crosses" veröffentlicht die Band nun endlich wieder neuen Stoff, und das definitiv nicht zu knapp: stolze 14 Nummern haben ihren Weg auf die neue Scheibe gefunden, darunter eine Menge typischer Brutalo-Stoff, dessen Signatur unverkennbar bleibt, aber auch einige erneute Annäherungen an den Black Metal, die sich vor allem in der Niedertracht niederschlägt, die DISASTER K.F.W. wie nur wenige Acts so gut auf den Punkt bringen kann. Doch das neue Album birgt ohnehin einige eher überraschende Wendungen; "Fallen Crosses" startet ausgesprochen gut zugänglich, arbeitet in Stücken wie 'Under The Blade' und dem finsteren 'Opus Pestum' faast schon mit hymnischen Melodien und bewahrt sich vor allem in der ersten Hälfte diesen melodischen Kurs, der auch Tracks wie 'Falling Down' und 'The Nameless Death' in den Kreis der eher einprägsamen Songs der Ostdeutschen aufnimmt.
An Durchschlagskraft mangelt es DISASTER K.F.W. derweil ganz und gar nicht, denn die herben Todesblei-Attacken, die das Quintett zwischendurch immer wieder parkt, verfehlen ihre Wirkung in keinem Fall und verwandeln 'Bleed For Me' und das pfeilschnelle 'Virus Attack' in herbe, sehr aggressive Geschosse, die gerne wiederholt aufgelegt werden. Überhaupt widmet sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit wieder verstärkt den ursprünglichen Todesblei-Wurzeln und prügelt sich auf hophem Niveau durch ein halbes Dutzend mehr als gefälliger Highlights.
Mit dem monumentalen 'Winter Gales' schließt man "Fallen Crosses" dann ähnlich düster, wie man die Scheibe eine knappe Stunde zuvor begonnen hat. Es ist vielleicht der Black-Metal-tauglichste Track, den die Band bis dato eingeprügelt hat, und mit der feinen Keyboard-Unterstützung und den tollen atmosphärischen Parts versetzt einen die Band umgehend wieder in die späten 90er, als melodischer Black Metal genau so klingen musste. Auch hier gilt: Richtig gut gemacht und von der Pike auf gelernt!
"Fallen Crosses" ist womöglich der vielseitigste Release in der langen Geschichte von DISASTER K.F.W., vielleicht sogar auch der beste. Die Herren haben immer noch eine Menge Feuer unterm Hintern und können dies auch wunderbar in die Performance einbringen. Die anfänglichen Befürchtungen, die Scheibe könnte aufgrund der vergleichsweise langen Spieldauer irgendwann an Intensität einbüßen, haben sich auch nicht bestätigt. Stattdessen überrascht die Band mit einigen kleinen Experimenten, die sich im Nachhinein als echter Gewinn erwiesen haben.
Am Tag des Releases wird die Band in Erfurt das neue Album livehaftig willkommen heißen; wer die Gelegenheit hat, sollte sich das nicht entgehen lassen, denn in Sachen deutsche Wertarbeit kann das Team aus Weimar immer noch anständig liefern!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes