DISASTER K.F.W. - Pieces
Mehr über Disaster K.F.W.
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 28.12.2015
- Meat & Greed (Intro)
- Killed By Dawn
- Left To die
- Praise The Whore
- The Death's Ministry
- Eat Guts
- Rivers Of Blood
- Disaster Pieces
- Desecration
- The Black Death
- Napalm Corpse
- A Pestilential Miasma
- The Storm
- Deadly Silence
Solider Todesstahl, nicht mehr und nicht weniger.
Die Weimarer DISASTER K.F.W. gehören zu den absoluten Urgesteinen der Thüringer-Metalszene, immerhin feierte die Truppe am 28. Dezember 2015 bereits ihr sage und schreibe 30jähriges Jubiläum. Das einzige verbliebene Gründungsmitglied ist dabei Schlagzeuger Skelleton, der zusätzlich auch für die ersten fünf Jahre bei den APOKALYPTISCHEN REITERN hinter dem Schlagzeug saß, bevor er die Band im Jahr 2000 verließ und sich wieder voll und ganz auf sein eigenes Projekt konzentrierte. Dementsprechend produktiv waren die folgenden Jahre, in denen sich die Band mit den beiden Langrillen "Death Ritual" und "Collateral Damage" einen festen Platz im deutschen Underground erspielte. Nach einem Aufritt auf dem legendären PARTY SAN OPEN AIR im Jahr 2007 sollte es allerdings weitere acht Jahre dauern, bis pünktlich zum Bandjubiläum mit "Pieces" nun der dritte Longplayer des Quintetts auf die Menschheit losgelassen wird.
Wer mit der Musik der Thüringer bisher noch nie in Kontakt gekommen ist, dem kann sicher die Auflösung des Kürzels "K.F.W.", was augeschrieben "klassischer Friedhof Weimar" bedeutet, einen Fingerzeig auf die musikalische Ausrichtung der Truppe liefern. Hier wird klassischer schwedischer Death Metal serviert, der mit einer guten Portion Grindcore und jeder Menge Gore gewürzt wird. Ob man dabei anno 2016 wirklich so kreative Songtitel wie 'Eat Guts', 'Praise The Whore' oder 'Napalm Corpse' zum hundertsten Mal hören muss, das bleibt dabei wohl sicherlich eine Geschmacksfrage.
Musikalisch kann man dem Quintett allerdings insgesamt sehr wenig vorwerfen, denn auf "Pieces" wird alles in allem solides Handwerk geboten. Nur bei einigen Übergängen zwischen einzelnen Passagen hakt die ansonsten gut geölt laufende Maschine aus groovigen Drums und fetten Gitarren ein wenig, was die Songs in ihrem Ablauf hin und wieder zum Straucheln bringt. Trotzdem können Abrissbirnen wie 'The Death's Ministry', 'Disaster Pieces' oder das extrem durckvolle 'The Black Death' auf ganzer Linie überzeugen und zeigen, dass die Jungs auch nach dreißig Jahren noch jede Menge Feuer unterm Hintern haben. Abseits der bereits genannten Highlights gibt es aber auch einige eher durchschnittliche Songs zu vermelden, die nicht wirklich das Format haben, um aus der Masse des Death-Metal-Angebots herauszustechen. Insbesondere 'Rivers Of Blood', 'Eat Guts' und 'Praise The Whore' überzeugen nur durch ihre textlichen Gore-Eskapaden, während sie muskalisch doch eher bieder daher kommen.
So ist "Pieces" alles in allem durchaus solide Genre-Kost, bei der Fans der melodischeren Spielarten des Todesstahls gefahrenlos zugreifen können. Wer zusätzlich auch noch Spaß an morbiden Texten hat, der wird mit der Scheibe sicherlich jede Menge Freude haben. Mir persönlich ist das musikalische Rezept hinter der Platte zwar viel zu vorhersehbar, trotzdem muss man Skelleton und seinen Mitstreitern für ihr Durchhaltevermögen über 30 Jahre hinweg Respekt zollen. Solch eine Langlebigkeit findet sich im Underground heute nur noch selten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs