DISBELIEF - Protected Hell
Mehr über Disbelief
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Massacre
- Release:
- 17.04.2009
- Hell (Intro)
- A Place To Hide
- Hate/Aggression Schedule
- Nemesis Rising
- The Return Of Sin
- Hell Goes On
- S.O.S. (Sense Of Sight)
- One Nation's Son
- Trauma
- The Dark Soundscapes
- Room 309 (Kraftprinzip)
- Demon's Entry
DISBELIEF kopieren sich im Wesentlichen selbst und liefern mit "Protected Hell" eines der schwächsten Alben der Bandgeschichte ab.
Seit über zehn Jahren walzt sich das hessische Deathcore-Kommando um Brüllwürfel Karsten "Jagger" Jäger bereits durch den metallischen Untergrund und lässt fast im Jahresrhythmus neue Studio-Outputs auf die Fangemeinde los. "Protected Hell" heißt das aktuelle Werk, und wer DISBELIEF bisher die Treue gehalten hat, kann hier eigentlich fast blind zugreifen. Denn auch wenn das Intro 'Hell' anfangs noch ganz zahm aus den Boxen gekuschelt kommt, sobald Jagger infernalisch "I've searched for a place to hide" zu röcheln beginnt, ist klar, dass diese Hölle kein Kindergeburtstag ist.
Ganz im Gegenteil, denn "Protected Hell' zählt im Gesamtbild zu den härteren Scheiben der Diskografie. Worin auch schon mein persönliches Dilemma begraben liegt, denn ich mochte diese dich aus dem Hinterhalt langsam in den Würgegriff nehmenden Slow-Death-Metal-Songs der Formation eigentlich immer am liebsten, von denen es auf Album Nummer acht nicht allzu viele gibt. Jaggers Fast-Klargesang wird wenn überhaupt nur dezent eingestreut, das Tempo nur sehr sporadisch kurz zurückgenommen, und die kurzen atmosphärische Momente werden schnell wieder mit Todesblei-Passagen übertüncht.
Dadurch fällt es mir schwer, einzelne Titel als gelungen hervorzuheben. 'Hate/Aggression Schedule' fällt dank des bandtypischen, leicht doomigen Gitarrenthemas in Verbindung mit dem hasserfüllten Gesang darunter, und selten mochte ich Instrumentale so gerne wie das (wenn auch sehr kurze) 'Trauma'. Auch das relativ düstere 'The Dark Soundscapes' lässt ein klein wenig aufhorchen und das finale, relativ abwechslungsreiche 'Demon's Entry' zumindest erahnen, was hier eigentlich drin gewesen wäre.
Der Rest ist für meine Ohren eine Art DISBELIEF-Einheitssuppe, in der sich zwar alle Trademarks der Hessen ausmachen lassen, deren einzelne Bestandteile es jedoch nicht mit den zahlreichen Hits des bisherigen Schaffens aufnehmen können. Die-Hard-Fans können hier wie eingangs erwähnt nicht viel falsch machen. Wem jedoch - so wie mir - "Navigator" eine Spur zu hart war und wer obendrein "Shine" zu seinen Lieblingsplatten zählt, sollte vielleicht doch vorab ein Ohr riskieren, um selbst zu entscheiden, ob die Deathcoreler gerade in einem kleinen Kreativitätstief stecken.
Anspieltipps: Hate/Aggression Schedule, The Dark Soundscapes, Demon's Entry
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Elke Huber