DISCHARGE - End Of Days
Mehr über Discharge
- Genre:
- Hardcore Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast / Warner
- Release:
- 29.04.2016
- New World Order
- Raped And Pillaged
- End Of Days
- The Broken Law
- False Flag Entertainment
- Meet Your Maker
- Hatebomb
- It Can't Happen Here
- Infected
- Killing Yourself To Live
- Looking At Pictures Of Genocide
- Hung Drawn And Quartered
- Population Control
- The Terror Alert
- Accessories By Molotov (Part 2)
Neuer Sänger, alte Wut
DISCHARGE, Urgroßväter des punkigen Lärms britischer Prägung, ist wieder mal zurück und hat einen neuen Schreihals an Bord. Sonst ändert sich aber eher wenig, was "End Of Days" zu einer extrem unterhaltsamen Abrissbirne macht. Der Name ist bei DISCHARGEs neustem Streich Programm und wer wütende Kommentare zur aktuellen Weltlage erwartet, wird in den 15 kurzen Ausbrüchen natürlich nicht enttäuscht, wer hinter den knapp 2 Minuten 'Raped And Pillaged' Viking Metal erwartet, der hat vermutlich die letzten 35 Jahre unter einem bemosten Stein im norwegischen Wald gelebt.
Nein, hier gibt es einmal mehr in allerbester Hardcore-Punk-Manier auf die Schnauze, nur ein Song überschreitet überhaupt die 3-Minuten-Marke und die Akkord-Höchstzahl bewegt sich auch bequem im unteren einstelligen Bereich. Dafür sind die Nackenschläge aber extrem effektiv. DISCHARGE prügelt sich unerbittlich durch eine halbe Stunde Wut über unsere Gesellschaft, die Welt und all das, was jeden vernünftig denkenden Menschen so aufregt. Da wird man automatisch mitgenommen und ist stark versucht, bei nächstbester Gelegenheit eine Revolte anzuzetteln, denen da oben mal zu zeigen, wo der Hammer hängt und mit all dem Mist aufzuräumen, der unseren Planeten so verschandelt.
Klar, die Realität ist komplexer, die meisten Probleme lassen sich nicht so einfach lösen und Wut alleine hilft niemanden, aber manchmal tut es einfach gut, den ganzen Frust rauszubrüllen, dem Ärger Luft zu machen und alles rauszulassen. Dafür ist "End Of Days" genau der richtige Soundtrack und vermutlich fasst kein Songtitel das Programm besser zusammen als 'Hatebomb'. Ja, hier ist eine Menge Wut und Hass vorhanden und explodiert in 15 Liedern mit so viel Energie, dass sich die meisten jüngeren Bands im Hardcore nach wie vor eine dicke Scheibe von den Wüterichen der ersten Stunde abschneiden können. Die Produktion ist passend roh und druckvoll, der neue Sänger klingt genauso wütend wie sein Vorgänger und die Riffs und Soli der Roberts-Brüder treffen nach wie vor ins Mark.
DISCHARGE ist wieder zurück und "End Of Days" ist das längst überfällige Statement politischer Rockmusik zu den Zuständen unserer Zeit - kann man gar nicht oft genug und laut genug hören und genau das werde ich jetzt wieder machen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst